Grauverlauf für einen dramatischen Himmel

Bildbearbeitung – ein Teufelswerk der digitalen Zeit?

Veröffentlicht: 07. Januar 2015

Autor: Herr Tommi

In Diskussionen rund um die Fotografie kommt es immer wieder zu dem Punkt, wo die Bildbearbeitung  mit Photoshop und anderen Programmen als Teufelswerk der digitalen Zeit bezeichnet wird. Ist das wirklich so oder einfach eine Ausrede, weil man sich nicht mit dem Thema beschäftigen will?

Bildbearbeitung ist so alt wie die Fotografie

Dabei ist die Bildbearbeitung doch gar kein Thema des digitalen Zeitalters. Seit dem die Menschen Fotos machen, werden auch die Bilder und ihr Aussehen beeinflusst. Sie ist doch im Grund genommen nur ein Teil der Bildgestaltung, die bereits mit der Auswahl des Objektives, der Blende, der Belichtungszeit und früher der Auswahl eines Filmes beginnt. Ändere ich einen Faktor aus dieser Kette, dann bekomme ich doch vom gleichen Motiv schon unterschiedliche Bilder.

Auch der Einsatz von diversen Filtern beim Fotografieren ist eine Bildbearbeitung. Sei es ein Polfilter, ein Farbfilter, ein Schwarzfilter oder ein Grauverlauffilter – alle beeinflussen das Foto, welches am Ende auf dem Film belichtet oder dem Chip gespeichert wird. Somit ist auch diese Technik keine neumodische Erfindung. Der Vorteil der heutigen Zeit ist es aber, das man diese Filtereffekte zum Teil nachträglich in der Fotobearbeitung einsetzen kann.

Der nächste Schritt war und ist dann die Entwicklung des Fotos. Heute in der Fotobearbeitung, früher geschah das alles in der Dunkelkammer. Daher stammen auch diese „komischen“ Begriffe, die wir heute z.B. in Photoshop finden. Abwedeln und Nachbelichten, also das Aufhellen oder Abdunkeln einzelner Bildbereiche, waren auch in der Dunkelkammer bereits gängige Methoden um ein Bild zu verfeinern.

Beim Erstellen und Belichten der Negative und der Abzüge standen auch in der Dunkelkammer bereits viele Möglichkeiten zur Verfügung, um das Bild zu „verändern“. Es konnten verschiedene Belichtungszeiten genutzt werden, verschiedene Chemikalien oder Fotopapiere brachten unterschiedliche Ergebnisse. All das sind Dinge, die heute in der digitalen Bearbeitung mit verschiedenen Schiebereglern auch umgesetzt werden können. Hier kann der Kontrast verändert werden, die Farbtemperatur des Bildes, Kontraste erhöht, Tiefen aufgehellt werden und viele andere Faktoren an dem Bild beeinflusst werden.

"Composing" von 1864

„Composing“ von 1864 – ein Bild aus drei Einzelbildern – Quelle: www.fourandsix.com

Ein weiteres Thema ist auch schon so alt, wie die Fotografie. Dabei geht es um die bewusste Manipulation von Bildinhalten. Da werden Köpfe ausgetauscht, Menschen aus Bildern heraus retuschiert, Phantasiebilder erschaffen – die ganze Palette. Und auch dies alles ging schon in der Dunkelkammer. Natürlich mit wesentlich größerem Aufwand und die Ergebnisse waren nicht unbedingt so klinisch perfekt wie mit den digitalen Werkzeugen der heutigen Zeit. Auf der tollen Seite izitru könnt ihr euch mal eine ganze Reihe von Bildmanipulationen der Geschichte ansehen.

Ihr seht, dass ganze Thema ist kein „Problem“ der modernen, digitalen Zeit. Nur stehen viele Methoden, welche früher nur einigen Enthusiasten in ihrer Dunkelkammer möglich waren, heute der breiten Masse per Photoshop und Co. zur Verfügung.

Und mit dieser breiten Masse verändert sich auch die Vielfältigkeit der Bearbeitungen, die man zu sehen bekommt.

Bildentwicklung in Lightroom

Bildentwicklung in Lightroom

Normale Bearbeitungsschritte heute

Tja, was sind denn nun die normalen Arbeitsschritte bei der heutigen Fotobearbeitung? Für mich sind das die folgenden, bei meinen RAW Dateien:

  • Objektivkorrekturen anwenden
  • Ausschnitt wählen
  • Gerade drehen
  • Kontrast
  • ggf. Weißabgleich korrigieren
  • Tiefen/Lichter anpassen
  • Schärfen

Das hört sich nun nach einer Menge Arbeit ist, pro Bild. Dem ist aber nicht so, das geht einem mit der Zeit sehr flott von der Hand und ist vor allem deutlich schneller, als eine Entwicklung in der Dunkelkammer. Bei der Arbeit mit RAW-Dateien aus der Kamera sind diese Schritte aber unerlässlich. Die Bilder sind eben nicht geschärft oder anders von der Kamera optimiert worden. Bei der Speicherung im jpg-Format können einige dieser Schritte entfallen, aber man hat auch nicht mehr alle Möglichkeiten mit dem Foto zu arbeiten.

Bei einigen Bildern arbeite ich auch gerne mit Grauverläufen um z.B. die Wirkung eines tollen Wolkenhimmels zu verstärken.

Grauverlauf für einen dramatischen Himmel

Grauverlauf für einen dramatischen Himmel

Ist das nun schon eine Bearbeitung, die das Bild zu einem Fake macht, wie ab und zu behauptet wird? Ich sage eindeutig nein, denn es wurde an dem Bild inhaltlich nichts verändert. Es wurden lediglich feste Bestandteile des Bildes, in diesem Fall der Himmel, verschönert. Das hätte man übrigens auch mit einem Grauverlauffilter auf dem Objektiv erreichen können. Nur, da ich diesen nicht für jedes Objektiv besitze, muss ich das in Nachhinein in der Fotobearbeitung machen.

Grenze zwischen Foto und Fake

Aber wo  liegt nun die Grenze zwischen einer normalen Fotobearbeitung und der Erstellung eines Fakebildes? Ich persönlich denke, die Grenze muss jeder für sich selber ziehen. Eindeutig Fakes sind für mich Bilder, wo aus verschiedenen Aufnahmen ein Phantasiebild entsteht. Nur gefällt mir der Begriff Fake dabei gar nicht, ich nenne sie lieber neudeutsch Composing und halte sie für eine eigene Kunstform, wenn sie gut gemacht sind. Ich bin selber ein riesiger Fan von Pavel Kaplun und seinen tollen Composings und Bildbearbeitungen.

Dann gibt es noch die kleinen Sünden der Fotobearbeitung. Sei es ein raus retuschierter Mülleimer aus einem Landschaftsbild oder ein weg gestempelter Strommast in einem Panorama. Es gibt Leute, die meinen mit solchen Mitteln würde der dokumentarische Charakter des Bildes verändert. Ich selber sehe es aber als Optimierung an, weil vielleicht am Ort der Aufnahme kein anderer Standpunkt möglich war, wo der Mülleimer nicht im Bild gewesen wäre. Ich selber mach das ausgesprochen selten – aber es kommt vor, wenn mich Elemente in einem Bild wirklich stören.

Entfernen von störenden Elementen

Entfernen von störenden Elementen

In diesem Beispiel haben mich die orangefarbenen Pömpel mit Hintergrund gestört und ich habe sie dann halt weg gestempelt. Habe ich somit den Charakter des Urlaubsbildes zerstört? Übrigens, dieses „stempeln“ ist ebenfalls ein Begriff aus Dunkelkammerzeiten und somit auch keine Erfindung der modernen, digitalen Technik. Es geht nur heute kinderleicht und in Zeiten der Sensorflecken ist es ein wirklich wichtiges Werkzeug geworden. Wer will denn schon die Flecken im blauen Himmel sehen?

Fazit

Eine gute, mit Bedacht eingesetzte Bearbeitung kann ein Foto noch weiter aufwerten. Dazu muss aber die fotografische Grundlage erst mal gegeben sein. Aus einem völlig verkorksten Bild, aus einer unscharfen Aufnahme kann auch eine Bearbeitung dann kein perfektes Bild machen. Ich selber habe überhaupt kein Problem mit Fotos, wie ein wenig spannender oder dramatischer bearbeitet wurden. Auch die Entfernung von störenden Objekten schreckt mich nicht ab. Zumal ich diese meisten gar nicht erkennen kann, da ich ja oft den originalen Schauplatz nicht kenne.

Und ein Fluch der modernen, digitalen Welt ist die Fotobearbeitung für mich erst recht nicht. Wie oben beschrieben, alle Manipulationen und Bearbeitungen gab es auch schon zu analogen Zeiten. Nur, durch die modernen Techniken hat nun die breite Masse Zugriff auf diese Möglichkeiten der Bearbeitung.

Wie seht ihr das ganze Thema? Bearbeitet ihr eure Bilder? Mögt ihr gar keine Manipulationen? Schreibt eure Meinung doch einfach hier in einen Kommentar und lasst uns ein wenig über das Thema diskutieren.

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21 Kommentare
  1. Sebastian 7. Januar 2015 um 7:39

    Ich finde es nur schade, dass die Nachbearbeitung heutzutage wichtiger zu sein scheint, als die Fotografie. Unbearbeitete Fotos sind einfach „nichts“ mehr.

    • Thomas Jansen 7. Januar 2015 um 8:49

      Moin Sebastian,

      das sehe ich nicht so. Es kommt natürlich auf die Art und den Grad der Bearbeitung an. Die meisten meiner Bilder werden nur gedreht, geschnitten und dann geschärft. Und gerade das Schärfen muß bei RAW-Dateien sein, da sie in der Kamera ja noch nicht geschärft wurden. Wenn man im jpg-Modus fotografiert, dann geht es sehr wohl auch ohne Nachbearbeitung. Wenn man sich dann bereits beim Fotografieren um den Bildaufbau kümmert und nicht schief fotografiert, dann kann man auch ohne Bearbeitung sehr gute Bilder zeigen.

      LG Thomas

      • Sebastian 7. Januar 2015 um 9:31

        Mit drehen, schneiden, schäfgen habe ich auch kein Problem, sondern eher mit Fotos, bei denen fast jedes Pixel nachretouchiert wurde.

      • Thomas Jansen 7. Januar 2015 um 9:36

        Da kann man, in der Tat, sehr geteilte Meinungen drüber haben. Ist halt auch Geschmacksache – und da hat jeder einen anderen. Es gibt Bearbeitungen, die ich wirklich mag, andere nicht. Ich selber bin ein Fan von HDR Bildern. Aber wenn die plötzlich quitschebunt, mit lauter hellen Rändern um die Konturen daher kommen, dann finde ich das gruselig.

        LG Thomas

  2. Ann-Bettina 7. Januar 2015 um 10:14

    Hallo Thomas,
    ich denke, es kommt darauf an, was man wie und vor allem, wie gekonnt macht. Es gibt schon gruselige Fotos, bei denen ich das Gefühl habe, es wurde alles mögliche ausprobiert, weil viel ja auch viel hilft :-(
    Viele Grüße
    Ann-Bettina

  3. Marc 7. Januar 2015 um 10:16

    Man muss echt unterscheiden zwischen RAW und JPEG, JPEGs direkt aus der Kamera sind auch bearbeitet, man merkt das nur nicht!
    Wie schon im Beitrag geschrieben: „Bildbearbeitung ist so alt wie die Fotografie“
    Und wenns einem gefällt, warum dann nicht?

    Ich muss beim Fotografieren manchmal aber echt aufpassen, dass ich nicht zu faul werde. Wenns manchmal nicht 100%ig passt, denke ich oft „Ach, das korrigiere ich hinterher im Photoshop“ So solls natürlich auch nicht sein :)

    Grüße, Marc

    • Thomas Jansen 7. Januar 2015 um 10:52

      Das Problem habe ich auch, vor allem das Thema gerade Fotos. Irgendwie bin ich da zu doof für. ;-) Trotz eingeblendeter Linien im Sucher, ich muss fast jedes Bild drehen.

      Das mit dem jpg ist wirklich ein gutes Argument. Die Bearbeitung übernimmt da ja die Kamera, ohne das ich da Einfluss drauf habe, mal abgesehen von einigen Presets aus denen man meist auswählen kann. Ich selber mache das dann lieber selber und entwickle das Bild nach meinen Vorstellungen.

      LG Thomas

  4. Zypresse 7. Januar 2015 um 10:24

    Guten Morgen,
    Nachbearbeitung von RAW – muss sein. Grade stellen, Ausschnitt anpassen, Nachschärfen oder auch kleinere Belichtungskorrekturen, Filter, Objektivverzerrungen usw. gehören zum „Handwerk“.

    Finde ich persönlich auch völlig ok und keine „Lüge“ im Sinne von: die Realität wird verfälscht. Etwas anderes ist es, wenn großte Teile aus dem Bild gestempelt werden, dadurch als die Wirklichkeit geändert wird – damit tue ich mich schwer.

    HDR ist in der Tat Geschmackssache, manches wirkt toll, anderes finde auch ich einfach nur gruselig. Ähnliches gilt für tiltshift – manchmal nett, manchmal nur schrecklich: wie eine Playmobil-Szene.

    • Thomas Jansen 7. Januar 2015 um 10:54

      Moin,

      richtig, Geschmacksache ist das richtige Wort. Und über Geschmack kann man nicht streiten. Und mit TiltShift erinnerst Du mich an was, was ich schon lange mal ausprobieren wollte. Ich werde auch berichten und bin dann auf Dein Urteil gespannt.

      LG Thomas

  5. Sarah 7. Januar 2015 um 12:41

    Hey Thomas,

    ja, ich bearbeite meine Fotos auch, da ich (inzwischen) im RAW-Format fotografiere. Da habe ich dann schnell gemerkt, dass es komplett ohne Bearbeitung teilweise schlechter aussieht, als mit meiner alten Kompaktkamera. Es begrenzt sich aber auch auf die von Dir angesprochenen Dinge. Gegenstände herausstempeln kann ich gar nicht ;-) Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn man bestimmt Teile eines Fotos hervorhebt, wie bei Deinem Beispiel die Wolken. Hättest Du erst welche hingepinselt, dann würde das natürlich anders sein, aber die Wolken sind ja schon auf dem Foto.

    Es kommt wohl auch immer darauf an, was ich mit den Bildern will. Möchte ich z.B. Eindrücke aus einer Stadt in meinem Freundeskreis oder dem Blog zeigen, würde ich die Bilder nie verfremden. Will ich aber ein Hintergrundbild für meinen Rechner haben, kann man da ja schon mal die ganze Bandbreite von Lightroom ausnutzen.

    Was ich allerdings befremdlich finde sind Portraitfotos in sozialen Netzwerken, die so dermaßen bearbeitet wurden, dass man die Person in der Realität gar nicht mehr erkennen würde. Aber auch das ist wohl inzwischen Geschmackssache.

  6. Heike 7. Januar 2015 um 14:26

    Hallo lieber Blogger,

    der Artikel gefällt mir sehr gut. Ich habe früher auch immer gesagt, das die Bilder heutzutage Dank Photoshop & co. ja gar nicht mehr echt sind. Bis mein Mann mir erklärt hat, wie Fotografen früher gearbeitet haben. Der Artikel könnte glatt von ihm stimmen. Er hat mich mit denselben Argumenten überzeugt, wie ich sie hier nochmal gelesen habe.
    Wo ich mich allerdings nach wie vor nicht mit anfreunden kann, sind extrem künstliche HDR Bilder.

    Viele Grüße, Heike

  7. Claudia Dieterle 7. Januar 2015 um 17:02

    Hallo Thomas,
    die Bildbearbeitung an sich ist bestimmt kein Teufelswerk, das wurde früher schon gemacht, heute gibt es einfach mehr technische Möglichkeiten.
    Es nur nicht korrekt, Bilder so zu bearbeiten, dass kompromittierende Fotos entstehen. Da kann man dann aber nur den verteufeln, der das macht, und nicht die Technik.
    Viele Grüße
    Claudia

  8. Sylvi 7. Januar 2015 um 17:34

    Hej Thomas,

    ein sehr interessantes Thema, das Du da ansprichst. Ich persönlich habe bei Fotos (früher handelte es sich ausschließlich welche im jpg-Format, nun auch in raw), die es mir wert sind, mal mehr mal weniger Hand angelegt. Will heißen, dass ich gerade mit Smartphone und Kompaktkamera ständig zu einem Linksdrall neige und sie oft begradigen muss. Interessant finde ich, dass mit der Spiegelreflex dieses Problem seltener auftritt, weil sie super in der Hand liegt.
    Auch habe ich schon Bilder aufgehellt, abgedunkelt, Kontraste erhöht und dabei versucht darauf zu achten, sie nicht extrem zu verfremden.
    Ein störendes Auto neben einer Bauernkirche musste ebenfalls schon einmal dran glauben. ;-)

    Allerdings gebe ich zu, dass es mir oft schwer fällt, manche Bilder noch als Fotografie zu identifizieren, weil sie für meinen Geschmack zu künstlich wirken.
    Einigen sieht man sofort an, dass sie – manchmal für meine Begriffe übertrieben – bearbeitet wurden und dann frage ich mich, ob das noch der Grundgedanke der „Fotografie“ sein sollte.
    Letztendlich liegt es wohl im Auge des Betrachters und ich denke, da gibt es auch für meinen Geschmack das eine oder andere Foto, dass ich mir an die Wand hängen würde, bei dem ich auf den ersten Blick sagen würde „zu übertrieben bearbeitet“.

    In „künstlich“ steckt ja das Wort „Kunst“. Heutzutage sind Bildbearbeitungsprogramme ziemlich komplex und da muss man sich schon ganz schön reinfuchsen, um zumindest die grundlegenden Schritte zu beherrschen und das richtige Auge bei der Bearbeitung besitzen, um das Optimum heraus zu holen. Und wenn dem Himmel mangels fehlendem Graufilter nachträglich ein Verlauf hinzugefügt wird, dann ist das doch okay.

    Gruß Sylvi

  9. Rainer 7. Januar 2015 um 22:26

    Servus zusammen,

    ich denke auch, dass bei der Bildbearbeitung einiges Geschmacksache ist. Früher habe ich auch viel ausprobiert gerade im HDR Bereich. Wenn man die Möglichkeiten wie z.b. Photoshop hat, dann sollte man sie auch ausnützen, wenn man es kann.

    Mittlerweile bin ich persönlich aber davon abgekommen, Bilder länger oder aufwendig zu bearbeiten. Den Großteil meiner Bilder bearbeite ich mit Lightroom und sollte nicht länger wie ein paar Minuten dauern, da ich einfach nicht solange vor dem Computer sitzen möchte, sondern lieber mehr fotografiere.

    lg
    Rainer

  10. Myriam 8. Januar 2015 um 0:58

    Das Thema kommt mir bekannt vor. :) Mein Freund, der den 1. Teil des Beitrages zu eurer letzten Blogparade geschrieben hat,ist völlig gegen Bildbearbeitung. Wenn der künstlerische Aspekt bei der Bildbearbeitung im Vordergrund steht,ist das echt Geschmackssache. Das sind Dinge worüber ich mich nicht streite. Jeder wie er will. Da ich aber einen Reiseblog habe und wert auf authentische Bilder lege, bearbeite ich die in der Regel nicht. Das ist meine perönliche Entscheidung. Ich investiere aber auch schon sehr viel Zeit ins Fotografieren an sich, in die Motivsuche, aus welchem Blickwinkel mit welcher Kameraeinstellung etc. Viel ist auch vom Wetter abhängig. Wenn ich jedoch aus einem normalen Bild ein schauriges Horrorbild für meinen Halloween Beitrag brauche, bearbeite ich das bei GIMP und in 3 Minuten siehts schön schaurig aus. :)
    LG Myriam

  11. Moppis Blog - Aus Freude. 8. Januar 2015 um 10:04

    Hahaha, ja, ich habe letztens auch einen Mülleimer weggestempelt. ;-)
    Ich finde, so lange man nicht die Wahrheit komplett verfälscht wie oft in der Boulevard-Presse, wo man 2 Personen auf ein Bild bringt, die sich noch nie im Leben gesehen haben, Bildbearbeitung völlig legitim. Ein Foto ist für mich wie ein Gemälde, ein Bild, wie ich es sehe und als schön empfinde, ein kleines Kunstwerk. Bei Reportagen oder anderen dokumentarischen Bildern ist so ein Mülleimer aber nicht störend.

    Viele Grüße,
    Moppi

  12. Anke 9. Januar 2015 um 13:56

    Ich bin absoluter Freund von Bildbearbeitung, das gehört für mich dazu um dem Foto und dem Motiv auch gerecht zu werden. Tolle Kamera hin oder her, kein Sensor erfasst so viele Nuancen und Feinheiten wie die beste Linse der Welt: Unsere Augen. Und so muss man dem real gesehenen hinterher auch einfach ein bisschen näherkommen.

  13. Nela 28. Dezember 2015 um 8:30

    Ich schließe mich Anke an. Bin auch ein absoluter Freund von Bildbearbeitung. Warum nicht ein bisschen mehr aus dem Foto rausholen?! Ich finde es spricht nichts dagegen, Fotos zu pimpen. Wer sagt denn dass die Kamera die Wirklichkeit richtig abbildet. Der Himmel ist zum Beispiel in Wirklichkeit vermutlich gar nicht weiß gewesen, so wie er auf manch einem Foto abgebildet ist :D … dann ist es schon gut, wenn man in Photoshop ein paar Regler hat um das auszubessern.

    Und wie du so schön schreibst, Thomas, es ist ein Unterschied was man letzten Endes machen will mit dem Bild. Ein Composing bildet ja auch nicht die Wirklichkeit ab, sondern entspringt der Fantasie des Urhebers.

    Und letztens Endes stellt sich ohnehin die Frage: Kann man denn die Wirklichkeit überhaupt objektiv abbilden?!

    • Thomas Jansen 1. Januar 2016 um 3:04

      Hi Nela,

      genau so ist das. Jeder soll es doch einfach so machen, wie es gefällt. Dadurch bekommen wir alle so unglaublich vielseitige Ergebnisse zu sehen an denen wir uns erfreuen können.

      LG Thomas

  14. Elly 1. Februar 2016 um 22:25

    Schwieriges Thema …. Störende Objekte wegstempeln finde ich nicht so tragisch, das mache ich sogar recht häufig, weil es manchmal der Fotostandort nicht anders zulässt.
    Ich habe jetzt bei einem Foto sogar ein NoGo gemacht, nämlich den eigentlich Inselbild-prägenden Funkmasten einer kleinen Malediveninsel weggestempelt, weil ich mir das Foto auf Leinwand ziehe und der Funkmast – und ja, er gehört eigentlich dazu – aber auf der Leinwand passte das nicht ins Bild, wirkte wie ein störender Fremdkörper. .. na und?
    Schärfen, Lichter, Farben und Co verändern ….. ja, denn damit bekommt man nicht selten eine richtig tolle Lichtstimmung in das Foto.
    Für meinen Foto-Reiseblog mache ich das, seitdem ich eine DSLR habe, auch bei jedem einzelnen Foto, klar, muss man, wenn man in raw fotografiert.
    Mein Vorbild ist da auch Pavel Kaplun, was er aus manchen Fotos zaubert ist unglaublich. Was mich aber richtig stört: Sobald ein Foto nicht mehr so aussieht wie aus einer 08/15 Kompaktkamera, weil der Himmel etwas blauer ist, das Meer türkiser, die Palmen grüner, dann wird man oft sofort kritisiert, man verfälsche das Foto, Nachbearbeitung ist blöd, das macht man doch nicht, gute Fotografen machen das auch nicht usw.
    Diese Diskussionen sind müßig …..

    • Thomas Jansen 2. Februar 2016 um 8:00

      Hallo Elly,

      diese Kritiken prallen inzwischen an mir ab, sie werden aber auch seltener, so mein Eindruck. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit dem Thema Bildbearbeitung und somit scheint auch die Akzeptanz zu steigen.

      LG Thomas

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