Lake Powell - der geflutete Glen Canyon

Der Colorado River – eine virtuelle Reise

Veröffentlicht: 16. Juni 2016

Autor: Herr Tommi

Der Colorado River gilt als größter und wichtigster Fluß im Südwesten der USA. Mit einer Länge von 2333 Kilometer zieht er sich von Colorado durch Utah und Arizona, bildet die Grenze zwischen Arizona und Kalifornien, bevor er in Mexico in den Golf von Kalifornien mündet. Entlang des Colorado River finden sich sehr viele sehenswerte Orte. Also begeben wir uns mal auf eine Reise entlang des Flusses.

Die Quelle in den Rocky Mountains

Flußquelle in den Rocky Mountains

Flußquelle in den Rocky Mountains

Die Quelle des Colorado River liegt im Rocky Mountains National Park, etwa 80 Kilometer nordwestlich der Metropole Denver. Nach rund 400 Kilometern erreicht der Colorado dann die erste größere Stadt, auf seinem Weg Richtung Meer, Grand Junction. Bis hier ist aus dem kleinen Bach an der Quelle bereits ein stattlicher Fluß geworden. Kein Wunder, bei zahlreichen Zuflüssen aus den Rocky Mountains kommt genug Wasser zusammen.

Vereinigung des Colorador River mit dem Green River – Canyonlands National Park

Canyonlands National Park

Canyonlands National Park

Eine wahrlich wahnsinnige Landschaft hat der Colorado River zusammen mit dem Green River geschaffen. Der Green River ist der größte Zufluss des Colorados. Aus Wyoming kommend ist er selber beim Zusammentreffen ein sehr stattlicher Fluß.

Beide Flüsse haben in dieser Gegend tiefe Canyons in das Colorado-Plateau geschliffen. Seit 1964 ist das Gebiet als Canyonlands National Park geschützt. Durch die nahe gelegene Stadt Moab und dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Arches National Park lohnt sich ein Besuch dieser Region unbedingt. Dabei sollte man sich aber ein wenig Zeit nehmen, beide Parks zusammen bieten so viel zu sehen, dass man dort ein paar abwechslungsreiche Tage verbringen kann.

Lake Powell – der geflutete Glen Canyon

Lake Powell - der geflutete Glen Canyon

Lake Powell – der geflutete Glen Canyon

350 Kilometer nördlich von Las Vegas findet man den Lake Powell. Angestaut durch den Glen Canyon Staudamm ist dieser Canyon heute ein weit verzweigter Stausee. Über 96 Seitenarme können mit Booten befahren werden.

Glen Canyon Staudamm

Glen Canyon Staudamm

Ein Besuch des 1963 gebauten Staudamms lohnt sich auf jeden Fall. Auf der einen Seite hat man einen wunderbaren Ausblick über den Stausee, auf der anderen Seite schaut man in den tiefen Canyon, den der Colorado River sich dort über die Jahrtausende gegraben hat. Im weiteren Verlauf des Flusses findet man dann auch den berühmten Horseshoe-Bend, wo der Colorado River wie ein Hufeisen durch die Landschaft fliesst.

Antelope Canyon

Antelope Canyon

Im nahe gelegenen Ort Page kann man auch den berühmten Antelope Canyon besuchen. Die Eindrücke aus diesen tollen Canyons werden lange in Erinnerung bleiben und die Fotos erfreuen einen immer wieder.

Der Grand Canyon – eines der größten Naturwunder – geschaffen vom Colorado River

Grand Canyon mit Schneehaube

Grand Canyon – geschaffen vom Colorado River

Der Grand Canyon ist vielleicht das bekannteste „Werk“ des Colorado River. Auf einer Länge von mehr als 450 Kilometern hat sich der Colorado hier bis zu 1800 Meter tief in die Erde gegraben. Dabei hat er eine Landschaft erzeugt, die einem beim ersten Anblick wirklich die Sprache verschlägt.

Grand Canyon View

Grand Canyon View

Uns selber ist es bis heute nur dort passiert. Wir standen beim ersten Blick in den Canyon da, minutenlang, sprachlos. Thomas hat sogar das Fotografieren vergessen. Und keines der Fotos die wir haben – und da sind sehr viele – kann auch nur ansatzweise die Größe, das Gigantische und die Schönheit dieses Anblicks übermitteln. Das muss man einfach mit eigenen Augen gesehen haben.

Lake Mead und der Hoover Dam

Hoover Dam

Hoover Dam

Insgesamt wird der Colorado River auf seinem Weg 10 mal gestaut. Der bekannteste und berühmteste Staudamm ist dabei der Hover Dam. Er staut den Colorado River vor den Toren Las Vegas und dabei den Lake Mead, dem größten Stausee der USA.

Lake Mead bei Las Vegas - wo wir Stunden später dann mit dem Wohnmobil waren.

Lake Mead aus dem Flugzeug

Der Hover Dam versorgt große Teile von Nevada, Arizona und Kalifornien mit Wasser. Finanziert wird das Projekt durch den Verkauf von Strom, welcher ebenfalls durch den Staudamm produziert wird. Gerade die Glitzermetropole Las Vegas ist dringend auf den Strom und auch auf das Wasser aus dem Stausee angewiesen.

Lake Mead bei Las Vegas

Lake Mead bei Las Vegas

Allerdings kann man besonders am Lake Mead das große Problem, rund um den Colorado River sehen. Seit dem Jahr 2000 sinkt der Wasserstand im Colorado River, teilweise rapide. Am Lake Mead kann man das an den hellen Rändern der Felsen wunderbar sehen. So hoch stand das Wasser über lange Zeit, immer mit Schwankungen, aber nie so niedrig wie jetzt und das über einen langen Zeitraum. In der Zeit hat der Lake Mead rund 40% seines Wasservolumens verloren, der oben genannte Lake Powell sogar 60%. Die Niederschläge in der Region reichen nicht mehr aus, die Füllstände in den Stauseen zu halten. Sollte diese Entwicklung so weiter gehen, dann wird es zu ernsthaften Problem mit der Wasser- und Energieversorgung in Teilen von Nevada, Arizona und Kalifornien kommen. Daher wird in den Regionen endlich mal darüber nachgedacht, wie man das kostbare Nahrungsmittel Wasser sinnvoller einsetzen kann.

Colorado River – eine Reise wert

Das war unsere kleine virtuelle Reise entlang des Colorado River. Wenn man im Südwesten der USA unterwegs ist, wir man irgendwann auf diesen Fluß stoßen, spätestens beim Besuch des Grand Canyon.

Dieser Beitrag ist unser kleiner Anteil bei der Stadt-Land-Fluß – die XXL Runde – welche auf dem wunderbaren Blog Ferngeweht von Sabine läuft. Ihr findet dort ganz viele tolle Berichte über faszinierende Orte, Länder und Flüssen. Geschrieben von Bloggern, mit Herz und Leidenschaft. Schaut  mal dort vorbei und stöbert durch die Beiträge, es lohnt sich.

Das war unsere kleine, virtuelle Reise entlang des Colorado Rivers im Südwesten der USA. Wir hoffen, es hat euch ein wenig gefallen.

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22 Kommentare
  1. Heike 16. Juni 2016 um 20:23

    Danke für die schöne virtuelle Reise :-). Ich hoffe, dass ich diese faszinierenden Landschaften auch mal sehen kann. Auch wenn sich auf Bildern oft nicht alles einfangen kann, finde ich deine Fotos trotzdem sehr beeindruckend und „Lust auf mehr“ machend. Nur beim Bild „Grand Canyon View“ ist die Bearbeitung für meinen Geschmack etwas zu stark/deutlich.

    Viele Grüße,
    Heike

    • Thomas Jansen 16. Juni 2016 um 20:41

      Hallo Heike,

      das ist eine kleine HDR-Spielerei. Nicht jedermanns Sache, ich weiß. ;-) Und zu den Zielen, einfach mal hinfahren – hat bei uns aber auch laaaange gedauert. *seufz*

      LG Thomas

  2. Sabine von Ferngeweht 17. Juni 2016 um 0:42

    Ui, und wieder was dazugelernt! Alle wichtigen Punkte des Colorado habe ich auch noch nicht besucht. Am beeindruckendsten fand ich Canyonlands. Danke für Euren tollen Beitrag zum Stadt-Land-Fluss-Spiel!

    • Thomas Jansen 17. Juni 2016 um 13:22

      Hi Sabine,

      da haben wir gerne wieder mitgemacht – eine tolle Aktion!

      LG Thomas

  3. Marc 17. Juni 2016 um 10:03

    Hach was für ein schöner Beitrag, da fange ich direkt wieder an über eine USA-Reise nachzudenken.
    Am Grand Canyon war ich tatsächlich noch nie! Und das Drumherum habe ich auch nicht gesehen.

    Beim Lake Mead war ich echt erschrocken bei den Bildern. Ich war vor 20 Jahren mal dort, da konnte man am Rand des Sees zwar auch sehen, dass der Wasserstand schon höher war, aber das war bei weitem nicht so extrem wie auf den hier gezeigten Bildern.
    Bin mal gespannt was die Amis sich einfallen lassen.

    Liebe Grüße
    Marc

    • Thomas Jansen 17. Juni 2016 um 13:23

      Hi Marc,

      ich befürchte das Schlimmste. Viele Amis merken inzwischen auch, dass da was schief läuft. Wenn man aber dann durch Las Vegas fährt und die vielen kleinen und großen Wasserverschwendungen sieht, dann ist das wohl noch ein weiter Weg.

      LG Thomas

  4. Tanjas Bunte Welt 17. Juni 2016 um 10:56

    Hallo Thomas,

    ich könnte mir stundenlang eure tollen Fotos ansehen. Wieder super mitgenommen, danke dafür. Man bekommt immer sofort Lust, auch hinzureisen
    Liebe Grüße
    Tanja

    • Thomas Jansen 17. Juni 2016 um 13:24

      Hi Tanja,

      das geht uns selber auch so, wenn wir unsere eigenen Fotos durchsuchen für neue Bilder. *seufz*

      LG Thomas

  5. Seh-N-Sucht 17. Juni 2016 um 11:02

    Eine wirklich beeindruckende Landschaft. Ihr habt in der kurzen Zeit wirklich sehr viel gesehen. Bild 7 von 10 – ich denke das ist da, welches Heike auch meint – ist auch nicht mein Fall. Die Bearbeitung ist mir für Landschaft zu heftig. Aber – wie immer – alles Geschmackssache – außerdem hat jeder wohl mal diese HDR-Phasen gehabt ;-) Wie viele KM fahrt ihr denn so im Urlaub?

    • Thomas Jansen 17. Juni 2016 um 13:25

      Moin,

      das ist unterschiedlich. Ich sag mal 2000-3000 Kilometer in 14-17 Tagen. Einmal sind wir rund 5000 gefahren, das war eindeutig zu viel in der Zeit.

      LG Thomas

  6. stefanie 17. Juni 2016 um 15:10

    Tolle Bilder, schaut so ausserirdisch aus. Colorado ist scheinbar wirklich eine Reise wert.

  7. Horst Schulte 18. Juni 2016 um 12:54

    Wenn man bedenkt, dass es in ganz Europa nur 2,3 Flüsse gibt, die etwa so lang wie der Colorado River sind, wird einem wieder die Größenordnung vor Augen geführt. Ich wusste nicht, dass der Grand Canon von diesem Fluss quasi kreiert wurde. Wieder was gelernt. Danke für den interessanten Beitrag und die tollen Fotos. Mir hat übrigens auch das HDR-Experiment gefallen :-)

    • Thomas Jansen 18. Juni 2016 um 21:19

      Hallo Horst,

      siehste – hier lernste wat! Wie wir im Ruhrpott sagen. Und endlich einer, dem das HDR gefällt. *snief* Wobei ich sagen muss, in richtig groß sieht das viel schöner aus als in den 810 Pixeln hier auf dem Blog.

      LG Thomas

  8. Mario 19. Juni 2016 um 12:33

    Was für geile Bilder. Wow!

  9. Eva 19. Juni 2016 um 19:19

    Ganz tolle Bilder habt ihr mitgebracht. Ich war in der Gegend zuletzt vor 5 Jahren. Es wird wieder Zeit. Ihr macht Lust undd Laune. Der Lake Mead war zu dieser Zeit übrigens so gut wie leer. Bei euch sieht as anders aus.

    • Thomas Jansen 20. Juni 2016 um 7:50

      Hallo Eva,

      noch leerer? Wow. Wir fanden den Wasserstand bei unserem Besuch schon extrem niedrig. Hoffentlich geht das Alles gut dort, in Zukunft.

      LG Thomas

  10. Horst Schulte 19. Juni 2016 um 20:08

    Ja, in groß kommt das bestimmt sehr schön.

  11. Ellen und Udo 22. Juni 2016 um 9:58

    Sehr schöner Beitrag über den Colorado, ohne den der Südwesten nicht der Südwesten wäre. Wir waren selbst gerade wieder dort und konnten zumindest ein paar „Highlights“ mitnehmen. Was uns diesmal besonders aufgefallen ist: Der Massenauftrieb an Orten wie Horseshoe Bend oder in den beiden Antelopes. Horseshoe Bend war noch vor wenigen Jahren zwar bekannt, aber nicht überlaufen. Diesmal standen hunderte von Fahrzegen auf den beiden (!) Parkplätzen – früher gab’s nur einen – sowie auf beiden Seiten entlang der Straße. Wir wollten zum sunset hin, haben das aber gestrichen. Unglaublich, was da los war. Genauso bei den Antelopes, auch hier die Autoschlangen bis auf die Straße hoch und darüber hinaus. Wartezeit wären 3 Stunden gewesen und dann hätte man sich im Canyon wahrscheinlich nicht mal umdrehen können. Auch gestrichen. Stattdessen waren wir für günstige 5 Dollar allein (!) im Waterhole Canyon. Ein Stück die Straße rauf. Und der ist auch sehr schön:

    Horseshoe Bend haben wir dann VOR Sonnenaufgang gemacht, da waren wir die ersten vor Ort. Eine Stunde später ging die Völkerwanderung schon wieder los. Okay, natürlich soll sich das jeder anschauen, aber irgendwann ist die Grenze erreicht.
    Sehr ruhig war’s in Lees Ferry – ebenfalls Colorado – da waren nur die Rafter. Ein Stück weiter am Fluss entlang und man hatte den Colorado für sich allein.
    Soweit ein paar aktuelle Eindrücke.
    LG Ellen und Udo

    • Thomas Jansen 22. Juni 2016 um 10:06

      Hi Ihr beiden,

      das scheint immer schlimmer dort zu werden. Letztes Jahr war es am Antelope schon unangenehm voll, alleine im Vergleich zu unserem ersten Besuch vor 4 Jahren. Naja, man kann es ja keinem verbieten und es ist auch verständlich, dass es alle sehen wollen. Wir würden das dann aber auch meiden, zumal man es schon gesehen hat. Daher Danke für den Tipp mit dem Waterhole Canyon, der ist notiert.

      LG Thomas

  12. Gudrun Krinzinger 23. Juni 2016 um 10:22

    Wow, das Bild vom Antelope Caynon, einfach ein Traum. Und wenn es dort schon sehr überlaufen ist, muss ich glücklicherweise nicht mehr hin, da schau ich mir einfach Deine Fotos an!

    • Thomas Jansen 23. Juni 2016 um 16:49

      Hi Gudrun,

      auch wenn es dort voll ist, wenn man das noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat – tut euch das an. Die Fotos zeigen ja immer nur kümmerliche Ausschnitte. Einen Tipp: Die Mittags-Fotografen Tour buchen. Ist ein wenig teurer, dafür werden für die Bilder Teile des Canyons gesperrt, bis man fertig ist.

      LG Thomas

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