Interview mit Sabine Olschner

Fotografen-Interview 27: Sabine Olschner (Ferngeweht)

Veröffentlicht: 06. Dezember 2018

Autor: Herr Tommi

Inhalt

In unseren Fotografen-Interviews möchten wir Euch regelmäßig tolle Fotografinnen und Fotografen vorstellen. Die meisten werden aus den Bereichen Reise- und Tierfotografie kommen. Da wir aber auch offen für andere Genres sind, schauen wir im Laufe der Serie auch mal über den Tellerrand hinaus. Andere fotografische Bereiche schauen wir uns immer gerne an, auch wenn wir da selber fotografisch nicht unterwegs sind.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen der Interviews und beim Anschauen der tollen Bilder.

Fotografen Interview mit Sabine Olschner

Wer ist denn eigentlich Sabine Olschner?

Als gebürtige Westfälin bin ich mit Umweg über den Bodensee vor 20 Jahren im Rheinland gelandet und hängengeblieben. Hier arbeite ich als freie Journalistin und PR-Texterin. Seit 2014 berichte ich auf meinem Blog Ferngeweht in Bild und Text über meine Reisen in alle Welt. Denn als Schiffertochter kann ich mir ein Leben ohne Reisen nicht vorstellen.

Wen und was möchtest Du mit Deinem Blog erreichen?

Ich möchte Menschen dazu inspirieren, sich die Welt anzuschauen – vor allem jenseits vom Pauschalurlaub im All-inclusive-Hotel.

Ich organisiere alle Reisen selber und gebe meinen Lesern Tipps, wie sie ebenfalls auf eigene Faust unterwegs sein können. Meist ist das nämlich gar nicht so schwer.

Reisen in die Natur stehen bei mir im Vordergrund. Respekt gegenüber der Umwelt sowie den Menschen und Kulturen in fremden Ländern sind mir dabei ein besonderes Anliegen.

Wie und wann bist Du das erste Mal mit Fotografie in Berührung gekommen?

Schon als Kind in den 1970er-Jahren habe ich meine ersten Bilder auf Klassenfahrten und im Urlaub gemacht. „Reisefotografie“ war also offenbar schon immer mein Ding :-)

Was war Deine erste Kamera und womit fotografierst Du heute?

Als Kind hatte ich so eine Ritschratsch-Kamera mit Würfelblitz, bei der man nach jedem Foto den Film weiterspulen musste.

Auf meine erste große Reise zu einem Schüleraustausch nach Australien habe ich eine Spiegelreflexkamera mitgenommen.

Vor ein paar Jahren bin ich dann von einer Spiegelreflex- auf eine Bridgekamera umgestiegen, weil mir das viele Equipment auf unseren Rucksackreisen auf Dauer einfach zu schwer war. An der Bridgekamera liebe ich vor allem den Superzoom, den ich ausgiebig für Tierfotografie nutze.

Wie würdest Du selbst Deinen fotografischen Stil beschreiben und in welchen fotografischen Genres bist Du unterwegs?

Ich liebe sowohl Landschaftsaufnahmen als auch Detailaufnahmen, vorzugsweise von Tieren. Daher ist die Bridgekamera mit ihrem breiten Einsatzbereich von Weitwinkel bis Tele die perfekte Kamera für mich.

Meinen fotografischen Stil würde ich wohl am ehesten als „natürlich“ beschreiben. Ich nutze keine Filter, und auch bei der Bildbearbeitung gehe ich sehr behutsam ans Werk – außer Helligkeit, Schärfe und gegebenenfalls den Bildausschnitt ändere ich meist nicht viel.

Was ist Dein Lieblingsland oder –ort zum Fotografieren?

Fast jedes Land, in das ich bisher gereist bin, hatte gute Motive zu bieten. Wenn man die Zahl der Fotos, die ich nach einer Reise nach Hause gebracht habe, als Maßstab nimmt, stehen sicherlich Island, Namibia und Südafrika ganz oben.

In Island verändert sich die Landschaft nach jeder Kurve, sodass wir alle paar Minuten zum Fotografieren anhalten mussten. In Namibia haben mich das warme afrikanische Licht und die vielen Rot- und Orange-Töne begeistert. Und in den Nationalparks von Südafrika habe ich unzählige Tierfotos geschossen.

Was möchtest Du mit Deinen Fotos erreichen?

Ich möchte dem Betrachter die Orte, an denen ich war, wirklich so zeigen, wie ich sie in diesem Moment gesehen und erlebt habe. Daher halte ich nichts davon, grauen Himmel mit Photoshop strahlender oder blasse Farben greller zu machen. Ich fände es schlimm, wenn meine Blogleser an einen Ort reisen, von dem sie ein Bild bei mir gesehen haben, und anschließend sagen: „Das sah auf dem Bild aber ganz anders aus!“

Was würdest du gerne an deiner Fotografie verändern?

Ich würde mir gern noch mehr Zeit für jedes einzelne Bild nehmen. Oft merke ich im Nachhinein, dass ein Bild vom Aufbau oder von der Schärfe her noch besser hätte werden können, wenn ich mir beim Fotografieren mehr Zeit gelassen hätte. Den Unterschied sehe ich vor allem dann, wenn ich – ganz selten mal – mit Stativ unterwegs bin.

Was zeichnet für Dich ein wirklich herausragendes Foto aus?

Ein herausragendes Bild zeigt mir die Welt, wie ich sie bisher noch nicht gesehen habe. Es kann durchaus ein bekanntes Motiv sein – aber wenn der Fotograf einen neuen Blickwinkel und eine neue Geschichte zu dem Motiv gefunden hat, finde ich das sehr spannend. Wenn das Foto dann auch noch handwerklich top ist, ist es ein Bild, das ich so schnell nicht wieder vergesse.

Gibt es ein Bild, dass Dir besonders am Herzen liegt? Warum?

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Das Bild von dem Nasenaffen bewegt mich jedes Mal aufs Neue. Er ist einer der letzten seiner Art – Nasenaffen gibt es nur auf Borneo, und sie sind aufgrund der Regenwaldzerstörung im Land stark gefährdet. Ich freue mich sehr, dass er mir an jenem Morgen erlaubt hat, ihn so lange in aller Ruhe zu beobachten.

5 Lieblingsbilder von Sabine Olschner

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In dem Moment stimmte alles, als wir in Namibia Richtung Sossusvlei gefahren sind: das Licht, die Position der Oryx-Antilope, der Busch im Hintergrund.

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Für solche Bilder liebe ich meine Bridgekamera: Der Vogel saß recht weit entfernt in einem Baum, als wir mit dem Boot durch die Pampa in Bolivien fuhren. Mit einem 50-fach-Zoom kein Problem, ihn nahe heranzuzoomen.

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Warum in die Ferne schweifen? Auch im benachbarten Wald gibt es viele schöne Fotomotive – vor allem im Herbst.

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Sonnenuntergänge sind ja oft ein bisschen kitschig. Trotzdem gehört dieses Bild zu meinen Lieblingsbildern, weil es an einem der schönsten Orte der Welt, auf Gili Air in Indonesien, entstanden ist.

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Wie ich oben schrieb: Ich liebe Detailaufnahmen. Wenn sie sich dann noch so malerisch präsentieren wie auf der Isle of Skye in Schottland: Umso schöner! 

Alle gezeigten Fotos sind hier mit freundlicher Genehmigung von Sabine Olschner eingestellt. 

Sabine Olschner von Ferngeweht

Ihr möchtet Sabine auf ihren Reisen und ihren fotografischen Arbeiten im Netz zu folgen? Dann findet Ihr Sabine unter folgenden Links:

Sabine von Ferngeweht

Wir bedanken uns sehr bei Sabine für das Interview. 

Über Kommentare oder Fragen würden nicht nur wir uns freuen, auch Sabine ist neugierig auf Feedback von unserer Lesern.

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Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.

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4 Kommentare
  1. Sabine von Ferngeweht 6. Dezember 2018 um 18:02

    Vielen herzlichen Dank, dass ich in dieser illustren Runde dabei sein durfte!

    • Thomas Jansen 12. Dezember 2018 um 18:33

      Wir Danken Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast.

      LG Thomas

  2. Torsten 13. Dezember 2018 um 15:25

    Das Porträt des Nasenaffen spricht mich auch an. Sehr tolles Foto! Obwohl er den Betrachter gar nicht beachtet, spürt man trotzdem eine Verbindung. In solchen Momenten denke ich immer .. „Menschen,was masst ihr euch an“ …

    Beste Grüsse

    Torsten

    • Sabine von Ferngeweht 14. Dezember 2018 um 11:02

      Danke, Torsten. Ja, die Begegnung mit dem Nasenaffen war wirklich ein ganz besonderer Augenblick.

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