Father & Son von Lars Heppner

Fotografen-Interview 15: Lars Heppner (Lars Fotoblog)

Veröffentlicht: 28. Juni 2018

Autor: Herr Tommi

Inhalt

In unseren Fotografen-Interviews möchten wir Euch regelmäßig tolle Fotografinnen und Fotografen vorstellen. Die meisten werden aus den Bereichen Reise- und Tierfotografie kommen. Da wir aber auch offen für andere Genres sind, schauen wir im Laufe der Serie auch mal über den Tellerrand hinaus. Andere fotografische Bereiche schauen wir uns immer gerne an, auch wenn wir da selber fotografisch nicht unterwegs sind.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen der Interviews und beim Anschauen der tollen Bilder.

Fotografen Interview mit Lars Heppner

Wer ist denn eigentlich Lars Heppner?

Ich komme gebürtig aus dem Ruhrgebiet und habe einen Teil meiner Kindheit und Jugend in Sardinien und Ostfriesland verbracht. In Emden habe ich meine Ausbildung und ein Studium absolviert und bin seit dem Jahr 2000 wieder zurück ins Ruhrgebiet gezogen. Hauptberuflich habe ich seitdem in der Online-Kommunikation für verschiedene Firmen im Bereich Marketing und Vertrieb gearbeitet.

Ich habe mir mein fotografisches Wissen auf zahlreichen Workshops und Fotoreisen selbst angeeignet. Mittlerweile arbeite ich nebenberuflich als Fotograf und habe selbst einiges an Wissen weiterzugeben.

Wen und was möchtest Du mit Deinem Blog erreichen?

Angefangen hat es mit meiner Entscheidung, dass ich meine Arbeiten unabhängig von irgendwelchen kostenpflichtigen Fotocommunitys zeigen wollte. Somit war die Idee meines Blogs geboren. Das hat für mich den Vorteil, dass ich meine Arbeiten nach meinen eigenen Vorstellungen präsentieren kann und gleichzeitig kann ich auch die Geschichten hinter den Fotos erzählen.

Es ist nicht immer alles perfekt was ich zeige, den Anspruch habe ich auch gar nicht. Ich möchte vielmehr andere Leute für die Fotografie begeistern, Tipps zur Fototechnik, Fotozubehör und vor allem zum Reisen geben.

Wie und wann bist Du das erste Mal mit Fotografie in Berührung gekommen?

Prinzipiell habe ich schon als Kind mit dem „knipsen“ angefangen. So richtig los ging es dann aber erst vor einigen Jahren. Nach vielen Urlauben mit meiner damaligen Freundin und heutigen Frau sagte sie mir immer wieder, dass ihr meine Fotos gefallen und ich mir doch mal eine Spiegelreflexkamera kaufen sollte. Irgendwann habe ich es dann auch einmal umgesetzt und bin mit der Canon EOS 400 damals eingestiegen. Die ersten Jahre war es einfach eine Urlaubskamera, ohne dass ich mich großartig mit der Fotografie beschäftigt habe.

Heute sieht das anders aus. Nachdem ich bemerkt habe was Fotografie ausmacht, habe ich mich immer weiter entwickelt. Erst war es ein großes Hobby und ein idealer Freizeitausgleich zu meinem Job. Mittlerweile fotografiere ich nebenberuflich und freue mich, dass auch Anderen meine Arbeiten gefallen, sonst würden sie mich ja nicht beauftragen ;-)

Was war Deine erste Kamera und womit fotografierst Du heute?

Eingestiegen bin ich mit der EOS 400 und bin seitdem Canon mit der 5D Mark III treu geblieben. Mittlerweile würde ich gerne eine leichtere Reisekamera haben, scheue mich jedoch alles umzurüsten, da ich auch sämtliche Objektive neu kaufen müsste.

Wie würdest Du selbst Deinen fotografischen Stil beschreiben und in welchen fotografischen Genres bist Du unterwegs?

Als Fotograf habe ich mich da noch nicht festgelegt, so dass ich mich in vielen Genres bewege.

Ich liebe die Landschaftsfotografie. Für mich gibt es nichts Schöneres als draußen unterwegs zu sein, sich etwas zu bewegen und die Kamera dabei zu haben. Egal ob ich auf Reisen bin oder gezielt losfahre, um eine bestimmte Location zu fotografieren. Wenn ich in einem fremden Land oder einer fremden Stadt bin, dann  möchte ich auch Land und Leute kennenlernen. Nicht nur in persönlichen Gesprächen, sondern auch in Alltagssituationen. Daher bin ich auch ein großer Fan der Street-Fotografie.

Wenn ich schon Menschen in Alltags-Situationen fotografiere, dann liegt es auch Nahe, dass ich auch gerne Menschen fotografiere. In diesem Genre hat sich mein Stil etwas verändert. Früher habe ich sehr viel inszeniert und bin mit meinem Model, mit einer Visagistin und viel Zubehör zu einer Location gefahren, um das Model zu fotografieren. Heute lege ich mehr Wert auf Nüchternheit der Fotos. Ein gutes Foto bedeutet heute für mich, dass es einen Teil der Persönlichkeit des Menschen zeigt und das was er in diesem Moment empfunden hat. Das kann Stärke, Fröhlichkeit oder vieles mehr sein. Das sind auch meine fotografischen Ziele, an denen ich in Zukunft weiter arbeiten möchte.

Was ist Dein Lieblingsland oder –ort zum Fotografieren?

Ein Lieblingsland habe ich derzeit nicht. Es gibt viele Orte an denen ich noch zum Fotografieren hinfahren möchte, aber prinzipiell mag ich jedes Land.

Was möchtest Du mit Deinen Fotos erreichen?

Ich freue mich, wenn ich sich die Betrachter emotional angesprochen fühlen. Das kann in der People-Fotografie ein natürliches Lachen oder auch eine Zerbrechlichkeit sein. In der Landschaftsfotografie geht es oft darum, sich durch Linienführung in das Foto hineinziehen zu lassen und sich durch Farben und Licht angesprochen zu fühlen

Was würdest du gerne an deiner Fotografie verändern?

Ich möchte manchmal gerne weniger hektisch fotografieren und mir mehr Zeit nehmen. Ich arbeite oft noch viel zu lang im Bildbearbeitungsprogram, um Kleinigkeiten zu optimieren. Selbst nach Monaten finde ich dann immer mal den einen oder anderen kleinen Fehler im Foto, dabei ist es mein Anspruch die Situation schon mit der Kamera richtig einzufangen.

Was zeichnet für Dich ein wirklich herausragendes Foto aus?

Bei der heutigen Bilderflut auf Facebook, Instagram und Co finde ich es schwer überhaupt noch mit einem guten Foto aufzufallen. Vieles wurde schon High-End bearbeitet und dennoch wird es nur vom Betrachter konsumiert.

Ein gutes Foto „spricht“ aufgrund seiner Komposition und löst bei mir einen Wunsch oder ein Empfinden aus. Nicht weil es perfekt bearbeitet wurde, es darf auch Fehler haben. Das macht es für mich manchmal ansprechender.

In der People-Fotografie bedeutet für mich ein gutes Foto, dass es einen Teil der Persönlichkeit des Menschen und seiner Emotionen zeigt, ohne dass es gestellt wirkt. Der kleine Moment, an dem sich der Protagonist auf dem Foto unbeobachtet fühlt. In der Landschaftsfotografie finde ich es spannend, wenn das Bild es schafft mich in diese Landschafts-Situation hineinzuversetzen.

Welcher Fotograf oder Künstler inspiriert dich?

Um bekannte Namen zu nennen sind es je nach Genre unterschiedliche Fotografen:

People-Fotografie: Peter Lindbergh, Vincent Peters
Street-Fotografie: Henri Cartier-Bresson
Landschafts-Fotografie: Art Wolfe

Es gibt auch viele weitere Künstler, die mich Dank der Social Media Kanäle fast täglich inspirieren. Dazu gehören Andre Diaz, Andreas Jorns, Peter Müller und Jean Noir.

Gibt es ein Bild, dass Dir besonders am Herzen liegt? Warum?

Tango von Lars Heppner

Dieses Foto gehört mit zu meinen Lieblingsbildern weil es so vielseitig und kontrastreich ist. Durch die Unschärfe, den „FiIm Noir Look“ und der großen Halle erinnert das Bild an ein Foto aus der Vergangenheit. Durch das Publikum mit ihren leuchtenden Handys, die um das tanzende Paar herumstehen, weiß man, dass das Foto in unserer Zeit gemacht worden ist. Mit etwas Fantasie könnten es aber auch andere Lichtquellen z.B. Kerzen sein. Außerdem schaffen es die Tänzer, trotz des Publikums um sich herum, so etwas wie Intimität aufzubauen. Davon lebt der Tango Argentino. Auch wenn man es nicht weiß, besteht diese Intimität dennoch zwischen den beiden Tänzern. Das macht das Foto aus meiner Sicht spannend.

4 weitere Lieblingsbilder von Lars Heppner

Bernadette von Lars Heppner
Big Waves Nazare 2018_lh_147
Father & Son von Lars Heppner
Sophie von Lars Heppner

Alle gezeigten Fotos sind hier mit freundlicher Genehmigung von Lars Heppner eingestellt. 

Lars Heppner von Lars Fotoblog

Ihr möchtet Lars und seinen tollen fotografischen Arbeiten im Netz zu folgen? Dann findet Ihr ihn und seine Fotos unter folgenden Links:

Lars Heppner

Wir bedanken uns sehr bei Lars für das Interview, die tollen Fotos und dass er sich für uns ein wenig Zeit genommen hat. 

Über Kommentare oder Fragen würden nicht nur wir uns freuen, auch Lars ist neugierig auf Feedback von unserer Lesern.

Inhalt

Wer schreibt hier?

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Frau Melli und Herr Tommi, zwei Reisende und Fotografierende aus dem Ruhrgebiet.

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2 Kommentare
  1. Christian 16. Juli 2018 um 9:08

    Hallo Thomas, hallo Lars,

    ist ja wahnsinn! Mittlerweile sind schon 16 Interviews hier veröffentlicht worden. Es ist total spannend zu lesen, was die Leute so antreibt in der Fotografie und worauf sie ihren Schwerpunkt legen.

    Lars, deine zwei schwarzweiß Aufnahmen vom Tango Argentino und von Vater und Sohn stechen in den Interviews aus meiner Sicht besonders hervor. Man verweilt auf den Bildern, da es so viel zu entdecken gibt :-) Klasse!

    Viele Grüße
    Christian

    • Thomas Jansen 18. Juli 2018 um 18:36

      Hi Christian,

      jo, 16 Interviews sind der Knaller, wir hätten nicht gedacht, dass das so gut ankommt. Wir haben auch noch Interviews bis in den November herein hier bereit liegen.

      LG Thomas

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