Aquapix 1

Low-Budget Outdoor Foto- und Videoausrüstung

Veröffentlicht: 23. Dezember 2016

Autor: Sebastian Janotta

Inhalt

Als Segler bin ich viel draußen unterwegs – und fast immer nah am Wasser. Wie schnell dies für eine herkömmliche Kamera tödlich enden kann lernte ich gleich bei meinem ersten eigenverantwortlichen Törn auf die harte Tour. Erst wenige Tage unterwegs segelte ich mit meinem 8 Fuß Schlauchsegelboot über das Sloter Meer, einen größeren Binnensee in den Niederlanden. Ein kräftiger Wind hatte verhältnismäßig hohe Wellen gebildet – die immer wieder gnadenlos über das Boot rollten. Ich saß schließlich im Wasser – und ebenso große Teile meiner Ausrüstung. Meine zuvor seit Jahren immer mal wieder genutzte, „normale“ Kamera war kaputt, die nächsten eineinhalb Wochen konnte ich nur noch mit meinem iPad 2 Fotos machen. Die Bildqualität: Miserabel. Und so war klar: Ich brauche eine neue Kamera.

Low-Budget Outdoor Fotoapparat:

Ich hatte gerade erst angefangen zu Bloggen, legte keinen Wert auf super hochauflösende Fotos. Das ich keine eineinhalb Jahre später Fotos auf einer großen Leinwand präsentieren würde hätte ich mir nicht träumen lassen. Entsprechend gering war das Budget. Statt guter Fotoqualität stand Robustheit ganz oben auf der Prioritätenliste. Meine Kamera muss ich auch mal einfach fallen lassen können, wenn ich plötzlich eine freie Hand brauche. Und gerade auf meinem Schlauchsegelboot war eigentlich immer auch Wasser im Boot. Entsprechend musste die Kamera nicht nur Stoß- sondern auch Wasserfest sein.

Schließlich kaufte ich mir eine Aquapix W1400. Die Kamera ist Wasserdicht bis 3m und hat bei mir schon etliche Stürze und Stöße überstanden. Mit 14 Megapixeln schießt sie ganz vernünftige Bilder. Natürlich darf man hier keine Wunder erwarten: Es handelt sich um ein Low-Budget Gerät, dessen Schwerpunkt auf Robustheit liegt – nicht auf den Fotos selbst.

Aquapix 1

Da ich unterwegs mit meinem Schlauchsegelboot nur sehr eingeschränkt die Möglichkeit hatte etwas nachzuladen, wusste ich außerdem die Batterien zu schätzen. Statt einem speziellen Akku konnte ich ganz normale Batterien aus dem Supermarkt verwenden um die Kamera zu betreiben.

Aquapix

Ein praktisches Detail ist das Dual-Display. Statt blind herum zu klicken kann man damit problemlos Selfies machen. Für Alleinreisende wie mich ein echter Pluspunkt. Denn spätestens auf dem Wasser kann man niemanden mehr bitten das Bild zu machen.

Aquapix mit wenig Licht

Ich nutze die Kamera auch auf meinem neuen Boot, einem 22 Fuß Kleinkreuzer mit dem ich auf der Nordsee segele. Zwar bin ich nun etwas weiter vom Wasser entfernt, auch eine Kenterung ist nicht mehr realistisch. Doch je nach Wind fliegt schon einmal Gischt übers Deck. Die Kamera ist jetzt seit zwei Jahren im Einsatz. In Anbetracht der doch teils harten Bedingungen bin ich überrascht: Abgesehen von einigen Kratzern auf dem Display ist sie noch in einem guten Zustand.

Nokia Lumia 640 mit Wasserfester Hülle

Nachdem ich mich langer Zeit erfolgreich sämtlichen Smartphones verweigert habe bekam ich zu Weihnachten 2015 eines geschenkt. Bei dem Gerät handelt es sich um ein Nokia Lumia 640. In Kombination mit einer Wasserfesten Hülle eignet es sich ebenfalls gut zum Einsatz beim Segeln oder anderen Freizeitaktivitäten nahe des Wassers.

Ein großer Vorteil ist die überraschend gute Qualität. Die Fotos sind scharf und übertreffen deutlich die mit Aquapix W1400 aufgenommenen. Hinzu kommen die verschiedenen Einstellmöglichkeiten. So nutze ich bei schlechten Lichtverhältnissen beispielsweise gerne die Verschlusszeit. Es ist recht einfach gemacht und ermöglicht mir Bilder bei fortgeschrittener Dämmerung und sogar – eingeschränkt – bei Nacht.

Lumia mit wenig Licht

Ein Nachteil ist die Robustheit. Bei ordentlich Seegang auf der Außenelbe stieß das Smartphone in der Hülle wiederholt gegen mein Boot. Die Folge war ein Riss im Display. Entsprechend bedarf es eines pfleglicheren Umgangs als meine Outdoorkamera.

Trotzdem hat es bei meinem diesjährigen Törn (meinem ersten Seetörn überhaupt) zunehmend meine Outdoorkamera verdrängt. Die Bildqualität ist besser und es bietet einige Feineinstellungen, die mit der Aquapix nicht möglich sind. Bei wirklich harten Bedingungen würde ich allerdings ganz klar die Aquapix aufgrund ihrer Robustheit bevorzugen.

Lumia Foto

Sowohl Outdoorkamera als auch Smartphone haben allerdings eine ganz entscheidende Schwäche: Der Zoom. Er ist praktisch nicht vorhanden. Den süßen Seehund auf der Sandbank, die Möwe am Himmel, den Wal oder Delfin querab, den Reiter im Watt: All diese Motive kann ich bisher nur in meinem Kopf verwahren. Irgendwann möchte ich mir auch hierfür eine Ausrüstung holen, selbst wenn ich diese je nach Seegang besser unter Deck verwahre. Doch für vieles andere kann einen diese Kameraausrüstung sehr weit bringen.

Low-Budget Actioncam

Weder die Aquapix W1400 noch das Nokia Lumia 640 können mich was Videoqualität betrifft überzeugen. Noch unsicher welche Rolle Videos künftig auf meinem Blog spielen sollen wollte ich allerdings auch nicht viel Geld für eine Actioncam ausgeben. GoPro ist der Marktführer und mittlerweile denke ich ernsthaft über den Erwerb eines entsprechenden Gerätes nach. Warum – dazu komme ich später.

Ich entschied mich für eine icefox® FHD Unterwasser-Action-Kamera. Mit knapp 50 Euro liegt sie wohl am unteren Ende der Preisklasse. Die 12 Megapixelkamera nimmt mit ihrem Weitwinkelobjektiv 1080P HD-Videos mit 30 fps auf. Bei Tageslicht ist die Leistung überraschend gut, in Anbetracht des Preises hatte ich weniger erwartet.

Auf der Rückseite findet sich ein 1,5 Zoll-Display. Ein klarer Pluspunkt, gibt es doch genug Actioncams ganz ohne Display. Für mich als Film-Anfänger war es ausgesprochen hilfreich zu sehen wo ich gerade drauf halte – und vor allem zumindest halbwegs den Horizont gerade halten zu können.

Wie wohl normal für Actioncams hält der Akku nicht sonderlich lange. Spätestens nach zwei bis drei Tagen musste ich unterwegs nachladen, wobei ich die Kamera gründlich genutzt habe. Da ich auf meinem neuen Boot jederzeit nachladen kann kein Problem. Doch auch wer kein Bordnetz dabei hat, kann die Kamera gut für längere Touren nutzen: Das Akku ist austauschbar.

Wenn ich von der Leistung überrascht bin – warum denke ich dann doch über ein deutlich teureres Gerät nach?

Dies hat zwei Gründe. Einerseits wird die Low-Budget Actioncam schnell schwach auf der Brust wenn das Licht schlecht wird. Sonnenauf- und Untergänge zu filmen liefert eher traurige Ergebnisse, vergleicht man es mit der Realität.

Noch wichtiger sind mir aber die 30 fps. Als Segler habe ich die Freude einige wundervolle Motive vor die Linse zu bekommen. So sprang mir beispielsweise im August dieses Jahres während ich gerade am Filmen war ein Delfin vor die Linse!

Mal abgesehen davon, das er – wegen schlechter Lichtverhältnisse – nur schlecht zu erkennen war: So ein Moment eignet sich perfekt für Zeitlupe. Ich habe dies auch gemacht. Doch bei 30 fps hat man dann natürlich kein richtig flüssiges Bild.

Fazit:

Auch Low-Budget Kameras können einen sehr weit bringen. Man darf sicherlich keine Wunder erwarten. Doch gerade für diejenigen, die entweder nur gelegentlich auf Robuste Foto- und Videoausrüstung angewiesen sind oder erst ganz am Anfang stehen, ist die Low-Budget Lösung eine echte Alternative.

Bilder mit Beamer auf der Leinwand - größtenteils von mir mit der Aquapix geschossen

Bilder mit Beamer auf der Leinwand – größtenteils von mir mit der Aquapix geschossen

Und wenn es sein muss, dann reichen die Bilder auch um in einem Buch abgedruckt oder mit einem Beamer auf eine große Leinwand geworfen zu werden. ;)

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One Comment
  1. […] Ein Gastbeitrag von mit Bei reisen-fotografie über meine bisherige Low-Budget-Outdoor-Foto/Videoausrüstung. Für den rein privaten Gebrauch würde sie mir nach wie vor reichen! Hier geht’s zum Beitrag. […]

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