USA Mietwagen

Ratgeber Mietwagen USA – Tipps für einen Road-Trip

Veröffentlicht: 21. März 2016

Autor: Herr Tommi

Unser Ratgeber Mietwagen USA soll euch helfen den passenden Wagen für einen Road-Trip zu finden.

Die USA sind das Autofahrerland Nummer 1 auf der Welt. Das komplette öffentliche Leben ist darauf ausgelegt, dass man mit dem eigenen Fahrzeug mobil ist. Ausnahmen machen da nur einige große Städte, wie z.B. San Francisco, New York, Washington und wenige andere, die ein gut funktionierendes Nahverkehrsnetz haben.

Es bietet sich also an, einen Auto in den USA zu mieten, wenn man eine Rundreise zu verschiedenen Orten plant. Mache mit dem richtigen Fahrzeug aus Deiner Reisen einen wunderbaren Road-Trip. Das ist die einfachste Art von A nach B zu kommen und auch innerhalb der Städte bleibt man maximal flexibel. Wir möchten Dir ein paar Tipps zum Mieten eines Leihwagens geben, worauf Du achten solltest und welcher Wagentyp der Richtige ist.

Mietwagen USA – Welcher Wagentyp wofür?

Es gibt bei den Vermietern viele verschiedene Wagentypen zu mieten. Wofür ist eigentlich welches Auto geeignet, welcher Wagen macht wofür Sinn? Technisch sind die Fahrzeuge bei den genannten Vermietern ungefähr alle auf einem Level und je neuer ein Fahrzeug ist, umso besser. Klimaanlage, Musik per Radio und CD, USB-Anschluss gehören bei den meisten Fahrzeugen heute zum Standard. Ebenso Standard ist auch das Automatik-Getriebe, Du wirst in den USA vergeblich nach einem Auto mit Schaltgetriebe bei den Vermietern suchen. Der Grund ist einfach, ca. 95% der Amerikaner wären mit einem Schaltgetriebe hoffnungslos überfordert. Das dritte Pedal im Fußraum des Fahrers würde wohl für einige Verwirrung sorgen.

Limousine – von einfach bis Luxus

Unser Leihwagen für einen Tag

Eine Limousine als Leihwagen

Es gibt bei den Anbietern für Leihwagen zahlreiche Versionen von Limousinen. Vom kleinen Stadtflitzer bis zum edlen Fahrzeug mit dem Stern auf der Motorhaube.

Limousinen eignen sich prima zum gemütlichen Cruisen auf amerikanischen Highways. Die Größe des Fahrzeuges hängt dabei von Deinen Bedürfnissen ab. Soll es groß und luxuriös sein oder lieber etwas kleines, wendiges und sparsames sein. Wie viele Personen und wie viel Gepäck möchte man unterbringen und nicht zuletzt, was möchte man ausgeben?

Für 2 Personen ist ein Midsize- oder Fullsize-PKW keine schlechte Wahl. Hier reist man bequem und hat im Kofferraum genügend Platz für 2 Koffer und noch 2-3 kleinere Taschen oder Rucksäcke. Bei 3 oder 4 Personen sollte es aber schon ein Fullsize-PKW sein, wobei 4 Gepäckstücke im Kofferraum meistens keinen Platz finden. Da bietet sich dann eher ein SUV an, um ausreichen Platz zu haben.

Limousinen sind generell nur für befestigte Straßen geeignet. Unbefestigte Straßen (Gravel Roads) sollte man damit meiden, es sei denn, sie sind sehr eben gebaut. Die Bodenfreiheit der Fahrzeuge ist nur sehr gering, so dass es bei Hindernissen schnell passieren kann, dass man mit dem Unterboden aufsetzt.

SUV – Sport Utility Vehicle – der Allrounder

Etwas größerer Leihwagen

Fullsize SUV

In den USA sind SUVs sehr beliebt. Egal ob als Fahrzeug mit (offener) Ladefläche (dann als PickUp bezeichnet) oder als Fahrzeug ohne Ladefläche und dafür mit bis zu 6 oder 7 Sitzplätzen. Auch bei den SUVs findet man Angebote von der Midsize- und Standardgröße bis hin zum Fullsize oder Premium SUV. Auch hier richtet sich die richtige Auswahl den den eigenen Bedürfnissen und dem Geldbeutel.

Beachte bei den SUVs aber, dass ein Fahrzeug mit 7 Sitzplätzen dann nicht automatisch auch Platz für das Gepäck von 7 Personen bietet. So richtig ideal ist ein SUV für 2-4 Personen mit Gepäck, die großen Modelle auch für 5 Personen. Dabei hat man dann die Möglichkeit, die 3. Sitzreihe hinten im Wagen zu entfernen oder umzuklappen und hat ausreichend Stauraum für das Gepäck.

Ein Hinweis an dieser Stelle: Fast kein SUV bietet eine Abdeckung der Ladefläche. Die Scheiben im hinteren Bereich des Wagens sind zwar stark getönt, trotzdem kann man von außen sehen, dass da Gepäck liegt. Wer seine Koffer also vor Blicken geschützt durch die Gegend fahren möchte, der ist mit einer Limousine besser bedient.

Mit dem SUV bekommt man in den USA ein richtig komfortables Auto, mit dem es richtig Spaß macht auch lange Strecken zu bewältigen. Unbefestigte Straßen mit dem SUV kein Problem, auch wenn diese mal ein wenig uneben sind, da die Fahrzeuge eine schöne Bodenfreiheit bieten. Ein Nachteil gegenüber der Limousine ist aber der höhere Spritverbauch.

Für das richtige Gelände, sollte man aber auf ein Fahrzeug mit Allradantrieb zurück greifen.

Geländewagen

Ein klein wenig Schnee im Auto

Bei dem Wetter macht ein Allrad auch auf normalen Straßen Sinn

Je nach Anbieter werden Geländewagen auch als solche bezeichnet oder als SUV mit Allradantrieb. Dies erkennt man oft an den Bezeichnungen der Fahrzeugtypen. Steht das was von 4WD (4-Wheel-Drive), RV4 oder 4×4, dann handelt es sich um Fahrzeuge mit Allradantrieb, die dann auch für schweres Gelände geeignet sind.

Aber Achtung: Nur weil Du einen Geländewagen mietest, heißt das noch lange nicht, dass man mit dem Fahrzeug auch richtig Offroad fahren darf. Achte dabei auf die Bestimmungen des jeweiligen Vermieters. Dort steht meist klar definiert, wo ihr mit so einem Fahrzeug fahren dürft. Im Zweifel empfehlen wir immer vorher nachzufragen. Denn sonst kann es passieren, dass man richtig Probleme bekommt, wenn man mit einem Fahrzeug Offroad liegen bleibt oder Beschädigungen bei einer Fahrt durch die Wildnis entstehen.

Dass natürlich nur dort Offroad gefahren werden darf, wo das auch erlaubt ist, versteht sich natürlich von selbst.

Vans

Für größere Reisegruppen bietet sich die Anmietung eines Vans an. Auch diese gibt es in verschiedenen Größen, die dann 6-8 Personen Platz bieten. Aber auch bei den Vans bedeuten 8 Sitzplätze nicht unbedingt Platz für 8 große Koffer. Achte hier bei der Auswahl des Fahrzeuges darauf, dass auch alles Gepäck sicher verstaut werden kann.

Cabrios

Für viele Road-Triper ein Traum, mit dem offenen Cabrio durch die Landschaft zu fahren. Bei einigen Anbietern werden die Cabrios auch Convertible genannt.

Für 2 Personen, die nicht zu große Koffer dabei haben, ist ein Cabrio das Richtige. Einige Modelle bieten zwar bis zu 4 Sitzplätze, dabei kann man aber die Sitze auf der Rückbank allenfalls als Notsitze bezeichnen. Lange Strecken will da kein Erwachsener sitzen.

Für das gemütliche Reisen, in sonnigen Gegenden, gibt es wohl kaum ein besseres Fahrzeug als ein Cabrio. Es hat aber auch einige Nachteile: Die Kofferraumgrößen sind nicht sehr groß, da ja oft noch ein Teil des Stauraums durch das zurück gefahrene Dach belegt wird. Ein zweiter Nachteil ist mit Sicherheit der Preis. Im Vergleich zu eine normalen Limousine ist so ein Cabrio schon im höheren Preissegment angesiedelt.

Bekomme ich auf jeden Fall ein bestimmtes Auto?

Mietwagen Klassen

Mietwagen Klassen

Du willst einen Chevrolet Tahoe (als Beispiel), dann buche die Klasse Fullsize SUV. Nur, es ist damit nicht garantiert, dass Du genau dieses Auto bekommst. Du buchst immer nur die Fahrzeugklasse, in ganz seltenen Ausnahmen wirklich das Fahrzeugmodell. Deswegen steht bei allen Beschreibungen der Mietwagenklassen immer „z.B. Chevrolet ABC)“ oder „Chevrolet ABC oder ähnlich“. Du hast keinen Anspruch darauf, wirklich genau dieses eine Auto zu bekommen.

Welche Mietwagenfirmen gibt es in den USA?

In den USA gibt es zahlreiche Firmen, die Mietwagen anbieten. Zu den größten und bekanntesten gehören dabei:

  • Alamo
  • National Car
  • Sixt
  • Hertz
  • Dollar

Diese Firmen findet man in jeder größeren Stadt und erst recht an jedem größeren Airport im Land. Es ist somit überhaupt kein Problem immer und überall einen Mietwagen zu bekommen. Dazu kommen noch unzählige kleinere Anbieter, lokale Unternehmen und Nischenanbieter, die z.B. Oldtimer oder nur Cabrios anbieten. Es gibt da eigentlich nichts, was es nicht gibt – USA halt.

Wo und wann den Mietwagen buchen?

Es ist überhaupt kein Problem in die USA zu reisen und dann am Flughafen einen Mietwagen zu buchen. Einfach zu einem der zahlreichen Anbieter gehen und seine Wünsche äußern.

Generell empfehlen wir aber, den Mietwagen bereits von Deutschland aus zu buchen. Das hat auch einen Grund, sonst würden wir das ja nicht schreiben. Wenn wir unsere Mietwagen abgeholt haben, haben wir immer mal auf die aktuellen Preise an den Schaltern geschaut. Und bisher wäre es immer so gewesen, dass eine Spontanbuchung am Ort teurer gewesen wäre als unser vorab gebuchter Wagen.

Daher, buche Deinen Mietwagen vor der Reise, von Deutschland aus. Das hat neben dem Preis noch einige andere Vorteile. Man kann sich die Vertragsbedingungen in Ruhe durchlesen und vor allem auf Deutsch. Dazu gibt es zahlreiche Anbieter, die die Leistungen der Vermieter noch aufstocken. So bieten einige Vermittlerfirmen bessere Haftpflichtversicherungen an, welche im Schadensfall eine deutlich höhere Deckung bieten.

Zur Anmietung gibt es zahlreiche Möglichkeiten:

  • Direkt über das Internet bei den Mietwagenfirmen
  • Über Mietwagenbrooker (z.B. Sunny Cars) welche oft sehr gute Angebote bieten und zusätzliche Leistungen
  • Über deutsche Reiseveranstalter (TUI, FTI, DER-Tour usw.) – auch hier gibt es oft richtig tolle Angebote mit guten Leistungspaketen
  • Verschiedene Mietwagenportale im Netz (Vorsicht, hier gibt es auch einige schwarze Schafe)
  • Automobilclubs wie der ADAC bieten ihren Mitgliedern oft interessante Angebote

Bitte, vergess nicht die Reisebüros, wenn Du nach einem Angebot suchst. Gerade bei Mietwagen können diese oft tolle Angebote machen. Das war jetzt ein wenig Bettelei in eigener Sache.

Reservierung und Zahlung

Die Zahlung der Buchung ist auch von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Die meisten deutschen Brooker und Reiseveranstalter verlangen keine Anzahlung (und wenn doch, dann maximal 20%), die eigentliche Zahlung erfolgt erst 2-4 Wochen vor dem Reisetermin. Bei einigen Veranstaltern kann man die Buchung bis 24 Stunden vor der Übernahme kostenlos ändern oder stornieren, bei wenigen anderen kostet dieser Service wenige Euro – ganz andere Anbieter oder Angebote verlangen sofort den vollen Mietpreis und sind bei einer Stornierung kostenpflichtig. Auch hier lohnt sich unbedingt ein Vergleich der Miet- und Zahlungsbedingungen.

Was muss man bei den Tarifen beachten?

Je nach Anbieter habt ihr dann verschiedene Tarife zur Auswahl. Diese sollten, ach was – müssen folgende Bestandteile haben:

  • Vollkasko
  • Keine Selbstbeteiligung oder Erstattung der Selbstbeteiligung
  • Landesübliche Haftpflichtversicherung
  • Zusatzhaftpflichversicherung bis 1 Mio. US$  – Einige Anbieter stocken hier auf 7 oder 7,5 Mio. US$ auf. Hier gilt, je höher die Versicherungssumme, desto besser.
  • Lokale Steuern und eventuelle Flughafengebühren
  • KFZ Diebstahlschutz
  • Unbegrenzte Kilometer/Meilen

Diese Bestandteile muss ein Angebot beinhalten. Solltest Du andere Angebote bekommen, lass die Finger davon. Gerade bei der Selbstbeteiligung auf keinen Fall sparen. Und auch die Haftpflicht kann nicht hoch genug sein. 1 Mio. sind da das Minimum was auch in den meisten Schadensfällen ausreicht. Schadensersatzansprüche in den USA können aber auch über diesen Betrag gehen, daher sind Angebote mit 7 Mio. oder mehr vorzuziehen.

Zusätzliche Kosten bei den Tarifen

Folgende Dinge können dann den Preis des Angebotes weiter beeinflussen:

  • Einen oder mehrere Zusatzfahrer
  • Tankregelung voll/voll oder voll/leer
  • Miete Navigationsgerät / GPS
  • Underage Paket für Fahrer unter 25 Jahre
  • Kindersitze, Fahrradträger usw,

Wenn man mit mehr als einem Fahrer unterwegs sein möchte, dann lassen sich die Mietwagenfirmen das bezahlen. Der Höhe des Aufpreises hängt dabei vom Vermieter ab, ist aber meistens recht moderat. Bei der Buchung muss übrigens meist nur der Anmieter als 1. Fahrer angegeben werden, die Zusatzfahrer werden dann vor Ort bei der Abholung erfasst oder beim Online-Checkin, wenn die Mietwagenfirma das anbietet.

Bei der Tankregelung sollte man versuchen mit der voll/voll-Regelung zu arbeiten. Man bekommt das Fahrzeug voll getankt und gibt es am Ende mit vollem Tank wieder zurück. Bei der Variante voll/leer zahlt man meistens zu viel, im Verhältnis zu den Benzinpreisen.

Auf die Anmietung eine GPS-Navigationsgerätes solltest Du verzichten. Für den Mietpreis kannst Du  auch eines kaufen, welches Du dann im nächsten Urlaub wieder benutzen kann. Alternativ kann auch das eigene Navi-Gerät von zu Hause mitgebracht werden, welches vorher mit der USA-Karte bestückt wurde. Oder einfach sein Smartphone mit einer Offline-Navi-App nutzen. Alle Varianten sind günstiger, als die Anmietung eines Gerätes, zusammen mit dem Mietwagen.

Fahrer unter 25 Jahre haben es schwer, bei der Mietwagebuchung, vor allem finanziell. Die Pakete für Fahrer unter 25 Jahren sind oft empfindlich teuerer, da sie einfach ein größeres Unfallrisiko mitbringen. Gerade hier lohnt sich ein Preisvergleich, da die Aufpreise hier von Anbieter zu Anbieter sehr stark schwanken können.

Weitere Zusatzgebühren würden für die Anmietung von Kindersitzen, Fahrradträgern oder anderem Zubehör anfallen. Kindersitze kann man bei fast allen Anbietern mieten, sollten dann aber auf jeden Fall bei der Buchung bereits angegeben werden. Damit ist dann sichergestellt, dass der Kindersitz auch vorrätig ist.

Nebenkosten vor Ort

Zusätzlich zu den Kosten für die Fahrzeugmiete und Zubehör fallen bei einem Mietwagen noch weitere Kosten an.

Benzinkosten

Um die Benzinkosten musst Du dich natürlich selber kümmern, da hat die Mietwagenfirma nichts mit zu tun.

Mautgebühren

Anfallende Mautgebühren werden entweder sofort an der Mautstelle bezahlt oder über ein Pass-System für die jeweilige Region über die Mietwagenfirma abgerechnet. Das solltest Du vor Ort bei der Übernahme des Fahrzeuges klären.

Gerade in Regionen mit vielen Mautstraßen (Florida, Raum New York, Boston, Washington) gibt es Pass-Systeme, Systeme mit Transpondern im Auto oder mit gescannten Nummernschildern.

Kaution

Bei der Anmietung muss eine Kaution hinterlegt werden. Dies geschieht meistens per Kreditkarte, wobei Debitkarten oft nicht funktionieren. Die Kreditkarte muss dem Hauptfahrer/-mieter gehören um diese mit der Kaution zu belasten. Der Kautionsbetrag wird bei dem System auf der Kreditkarte geblockt und nach der Rückgabe wieder freigegeben. Einige Anbieter bieten, natürlich gegen Aufpreis, inzwischen auch die Anmietung ohne Kreditkarte an.

Die Einwegmiete

Ebenfalls vor Ort wird die Einwegmiete fällig. Diese muss bezahlt werden, wenn man seinen Mietwagen am Ort A in Empfang nimmt und am Ende der Reise an Ort B zurück gibt. Die Höhe der Einwegmiete hängt dabei von der Entfernung von Ort A nach B ab und variiert auch von Anbieter zu Anbieter. Schlimmstenfalls können dabei Gebühren bis zu 750 US$ anfallen, zzgl. der örtlichen Steuern.

In manchen Regionen gibt es aber für Reisende interessante Aussahmen von der Einwegmiete.

So ist z.B. zwischen Kalifornien und Nevada oder innerhalb Kaliforniens meist keine Einwegmiete zu zahlen. Das gilt aber nicht immer für alle Wagentypen und auch nur von den Airportstationen der Vermieter. Die Angebote gelten dann nicht, wenn das Auto in einem Stadtbüro abgeholt wird. Achte also auch bei der Einwegmiete sehr genau auf die Bedingungen der Vermieter oder Anbieter.

Welchen Führerschein brauche ich in den USA?

Internationaler Führerschein - nur selten Pflicht

Internationaler Führerschein – nur selten Pflicht

Für alle hier genannten Fahrzeuge reicht ein normaler PKW-Führerschein (Klasse B oder die alte Klasse 3). Dabei kann es der neue Führerschein im Scheckkartenformat sein, der rosa Führerschein oder der alte graue Führerschein. Alte DDR-Führerscheine werden offiziell nicht akzeptiert, manchmal klappt es trotzdem, ich würde es aber nicht drauf ankommen lassen.

Einen internationalen Führerschein benötigt man nur in Kentucky und Georgia. In Florida ist es theoretisch auch Pflicht aber im Moment wohl ausgesetzt. Wenn Du sowieso einen internationalen Führerschein besitzt, dann schadet es auf keinen Fall diesen mit auf die Reise zu nehmen. Aber immer dran denken, der internationale Führerschein ist nur in Verbindung mit dem nationalen Führerschein gültig, dieser muss auf jeden Fall mitgenommen werden.

Übernahme des Fahrzeuges

Angekommen am Flughafen möchtest Du nun endlich Deinen Mietwagen in Empfang nehmen. In kleineren Airports findest Du die Mietwagenschalter in der Ankunftshalle, bei den größeren Airports musst Du erst mit einem Shuttle zur Mietwagenstation fahren. Dazu gibt es entweder Shuttlebusse der einzelnen Mietwagenfirmen, die regelmäßig am Ankunftsbereich halten oder einen zentralen Shuttle, der Dich zu einer Mietwagenstation bringt, wo alle Anbieter ansässig sind.

Dort gehst Du dann zum Schalter Deines Anbieters, legst Deine Buchungsunterlagen vor, zusammen mit dem Reisepass, der Kreditkarte und Deinem Führerschein. Die Mitarbeiter werden dann Deine Unterlagen fertig machen und oft auch versuchen, Dir weitere Versicherungen anzudrehen. Hier heißt es stark sein und Nein sagen – wenn ihr ein vernünftiges Paket gebucht habt, dann braucht ihr das nicht. Das Gleiche gilt bei dem Versuch, euch ein Upgrade zu verkaufen. Uns hat wirklich mal eine Dame erzählt, dass ein Fullsize SUV für 3 Personen ja zu klein sein und wir unbedingt auf Premium SUV upgraden sollen. Mein Blick hatte damals aber gereicht um das Thema zu beenden – wirklich.

Und nur so nebenbei, wenn eurer Fahrzeugtyp nicht da ist, dann gibt es sowieso ein Upgrade und zwar kostenlos.

Einige Anbieter bieten auch einen Online-Checkin an, den Du bereits von zu Hause aus im Vorfeld der Reise erledigen kannst. Dann geht der formelle Teil am Airport wesentlich schneller. Ebenso gibt es inzwischen auch Automaten, wo man die Formalien selber vornehmen kann. Auch das funktioniert sehr gut. An einer Stelle kommen aber viele deutsche Kunden ins Schwanken, die Automaten fragen nach einer Gültigkeitsdauer des Führerscheins. Hier einfach ein Datum in weiter Ferne eingeben, z.B. den 05.05.2085 – das wird so akzeptiert. Das Schöne an den Automaten ist es, man erspart sich die Versicherungs- und Upgrade-Show am Counter. Man bekommt das auch alles angeboten, kann aber einfach auf NEIN klicken und gut ist. Achja, die meisten Automaten lassen sich auch auf deutsch bedienen.

Thema Upgrade: Uns selber ist es schon oft passiert, dass unsere gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden war. Wir haben bisher immer ein Upgrade bekommen, das mehr als akzeptabel war.

Choice Line oder Übergabe

Choice Line

In der Choice Line in Boston – den nehmen wir!

Mit den Unterlagen in der Hand geht es nun zu den Fahrzeugen. Hier gibt es zwei unterschiedliche Konzepte. Selten findet man noch eine fahrzeugspezifische Übergabe, wo Du ein bestimmtes Fahrzeug übernehmen sollst. In dem Fall wird Dir am Counter genau gesagt, auf welchem Stellplatz Dein Auto zu finden ist. Sollte Dir an dem Auto etwas nicht zusagen, musst Du dich an einen Mitarbeiter der Mietwagenfirma wenden.

In den meisten Fällen hat man heute eine Choice Line. Dabei stehen in einem Bereich des Parkplatzes oder Parkhauses die Fahrzeuge Deiner gebuchten Fahrzeugklasse. Dort kannst Du Dir dann einen Wagen selber aussuchen. Erst an der Ausfahrt wird dann das Fahrzeug Deiner Buchung zugeordnet.

Der Vorteil der Choice Line ist es, dass Du dir in Ruhe alle Fahrzeuge anschauen kannst. Achte dabei besonders auf folgende Punkte:

  • Sauberkeit
  • Kilometerstand
  • Zustand der Reifen (sehr wichtig)
  • Windschutzscheibe (auch sehr wichtig). Ein kleiner Steinschlag oder Riß kann schnell die Scheibe zum bersten bringen.
  • Schäden am Fahrzeug
  • Schäden innerhalb des Fahrzeuges
  • Funktioniert alles (Technik, Licht, usw.)

Sollte irgendeiner der Punkte nicht in Ordnung sein, dann nimm einfach den nächsten Wagen unter die Lupe. Sollte es mal passieren, dass bei einer Fahrzeugklasse nur ein oder zwei Wagen stehen und diese Mängel haben, dann einen Mitarbeiter der Mietwagenfirma ansprechen. Oft haben die noch weitere Fahrzeuge irgendwo stehen oder die berechtigen Dich dazu auch eine Fahrzeugklasse höher zu schauen. Auch hier gilt, sprechenden Menschen wird geholfen.

Schäden am Fahrzeug

Schäden am Fahrzeug bei der Übernahme solltest Du auf jeden Fall dokumentieren und von dem Vermieter gegenzeichnen lassen. Ein Foto kann sicherlich auch nicht schaden.

Bei Schäden unterwegs, immer direkt den Vermieter informieren, das gilt auch bei technischen Defekten. Eine Rufnummer dazu findest Du immer bei den Unterlagen, welche Du bei der Übernahme des Fahrzeuges bekommen hast. Die Hotline wird Dir dann sagen, was zu tun ist, eine Werkstatt nennen oder sogar einen Abschleppdienst beauftragen, wenn es notwendig ist.

Bei Unfällen mit anderen Beteiligten immer die Polizei dazu rufen und alles dokumentieren lassen.

Rückgabe des Fahrzeugs

Die Rückgabe ist  meistens das umkomplizierteste bei einem Mietwagen. An den meisten Flughäfen sind die „Rental-Car-Return“-Stationen wunderbar ausgeschildert. Dort angekommen folgst Du den Schildern zu der Rückgabe Deines Vermieters. Meist kommt dann schnell ein Mitarbeiter, scannt den Barcode Deines Fahrzeuges, schaut einmal durch den Innenraum, notiert den Meilenstand, kotrolliert die Tankfüllung und fragt noch nach ob es irgendwelche Probleme gab. Das ganze Prozedere ist meistens in 2-4 Minuten erledigt.

Denkt auf jeden Fall daran alle persönlichen Gegenstände aus dem Wagen mitzunehmen. Schaut ganz besonders auch noch mal in das Handschuhfach oder die Mittelkonsole ob da nicht noch persönliche Dinge liegen.

Nach der Rückgabe fährst Du dann wieder mit dem Shuttle-System zum Terminal des Flughafens, hoffentlich mit vielen tollen Erinnerungen an einen wunderbaren Road-Trip.

Das sind unsere Tipps für das Mieten einen Autos in den USA. Sind noch Fragen offen, ist noch was unerklärt geblieben? Dann schreib doch einfach einen Kommentar, wir erweitern die Tipps gerne. 

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14 Kommentare
  1. Ina 21. März 2016 um 18:32

    Wow, das ist wirklich ein sehr ausführlicher, sehr informativer Artikel. Da sind wirklich alle Fragen beantwortet. Danke für die Überarbeitung.
    LG
    Ina

    • Thomas Jansen 21. März 2016 um 21:17

      Hall Ina,

      das musste mal sein, ich habe noch weitere ältere Artikel auf der ToDo-Liste, die ich am Anfang mal geschrieben habe und irgendwie nicht mehr unseren aktuellen Ansprüchen genügen.

      LG Thomas

  2. Sabine Topf 21. März 2016 um 19:25

    Ich finde deinen Bericht total klasse. Wir waren gerade in Costa Rica und in einer ähnlichen Art wie du gebe ich Tipps darüber. Das ist für Diejenigen, die das Land besuchen möchten, eine wirklich große Hilfe. Daher habe ich deinen Post gespeichert, da wir evtl. im nächsten Jahr in die USA wollen.

    Liebe Grüße
    Sabine

    • Thomas Jansen 21. März 2016 um 21:18

      Hi Sabine,

      na, da Costa Rica auch noch auf unsere Reisewunschliste steht, weiß ich ja jetzt wo man da schauen kann. ;-)

      LG Thomas

  3. Rainer 21. März 2016 um 20:21

    Servus,

    mal wieder ein interessanter Artikel. Was Service angeht, da sind uns die Amerikaner ja um längen voraus. Auch ich bin schon öfters mal in den Genuss eines Upgrades gekommen.

    Das letzte Upgrade war allerdings verheerend! Ich stand vor einem Tahoe. Was für eine geile Kiste! Das Problem? Egal ob ich alleine oder zu zweit unterwegs bin. Ich miete mittlerweile nur noch dieses Fahrzeug, was sich natürlich auf das Budget etwas auswirkt. Ob es sinnvoll ist, so ein Fahrzeug zu mieten, wenn man alleine 2 Wochen in LA ist? Interessiert mich nicht, wer einmal in so einer Karre saß, der weiß warum ich nur dieses Fahrzeug miete.

    Noch ein kleiner Tipp! Wenn man das Fahrzeug am Flughafen in empfang nimmt, sollte man sich wirklich Zeit lassen und noch mal alles überprüfen. Wenn ein Licht mal nicht geht, dann ist das nicht so schlimm. Spätestens wenn man die Zündung einstellt blinkt das ganze Auto und macht mich auf die defekte Birne aufmerksam. Ich nehme mir immer die Zeit und schaue neben Profil und den Lichtern auch mal die Scheiben an. So ein kleiner Sprung kann auf einem Roadtrip größer werden. Gehen alle Schlösser auf, geht der Tankdeckel auf und zu, ist alles im Fzg. vorhanden um einen platten Reifen wechseln zu können und wie schaut´s mit Öl und Wasser aus. Ich fliege stundenlang um die halbe Welt, stehe bei der Einreise an, da habe ich dann locker noch die 10 Minuten um am Fzg. alles nachzusehen. Und wie es für die Amerikaner typisch ist, stellt man bereits hier Mängel fest und geht wieder in die Schalterhalle zurück, gibts gleich das nächste Upgrade!

    Was einen Fahrzeugwechsel betrifft, da hatte ich bislang mit Hertz die besten Erfahrungen gemacht. Das funktionierte alles einwandfrei.

    Grüße aus MUC

    • Thomas Jansen 21. März 2016 um 21:21

      Hi Rainer,

      wir hatten bisher auch noch nie Probleme – weder bei Hertz, noch bei Avis oder Alamo. Wenn mal was nicht passte, dann wurde das immer zu unserer Zufriedenheit gelöst.

      Die Kontrolle der Windschutzscheibe nehme ich noch oben auf, das ist wirklich extrem wichtig und ich habe es vergessen zu schreiben.

      Und das mit dem Tahoe kann ich sehr gut verstehen. In diesem Falle stimme ich Dir zu, scheiß auf Vernunft, das Ding ist einfach zu klasse.

      LG Thomas

  4. Anke 21. März 2016 um 23:02

    Eine ganz tolle Übersicht und wie immer bei euch gleich noch was gelernt :-) Denn die Choice-Line kannten wir bislang nur von Alamo. Total klasse. Hier haben sich auch Upgrades vor Ort gelohnt.

    Habt ihr Erfahrungen mit schwarzen Schafen bei den Mietwagen Vergleichsportalen? Wir sind bislang mit dem ADAC Portal gut unterwegs, allerdings sind die nicht immer die günstigsten.

    Aber da das Auto bei einem Roadtrip unser wichtigster Begleiter ist, wird hier auch nicht an wesentlichen gespart!

    • Thomas Jansen 22. März 2016 um 9:00

      Moin Anke,

      wir selber haben keine schlechten Erfahrungen gemacht mit den Portalen, wir nutzen diese aber auch nicht. Gerade bei USA Reisen verzichte ich gerne auf Überraschungen.

      Ich kenne selber aber zwei Fälle, wo einmal keiner am Ankunftsort etwas von einer Buchung wusste. Im zweiten Fall kamen dann vor Ort alle möglichen Kosten, zusätzlich zu dem „Schnäppchen“ dazu. Daher, wenn man schon da bucht, dann das Kleingedruckte sehr genau lesen. ADAC kann günstig sein, da haben wir auch schon gebucht, ist aber nicht immer so.

      LG Thomas

  5. Bee 22. März 2016 um 23:11

    Hi Thomas,

    du gehst ja richtig in die Tiefe mit deinem Post. Super, sehr gut aufbereitete Infos. Autofahren in den USA finde ich ziemlich entspannt, wobei ich da nicht New York meine, das entspricht eher der Entspanntheit eines Herzinfarkts.

    Mir fällt in den USA auch immer auf, dass man einem immer noch etwas zusätzlich andrehen will, das man noch dazunehmen soll. Manche Firmen sind diesbezüglich auch ziemlich penetrant.

    Liebe Grüße, Bee

  6. Monika and Petar Fuchs 15. April 2016 um 16:47

    Wow! Besser kann man es nicht erklären! Herzlichen Dank für diesen wirklich hilfreichen Artikel.

    • Thomas Jansen 16. April 2016 um 11:08

      Hallo Ihr beiden,

      Danke Euch. Falls doch noch was auffällt, was fehlt, immer raus damit.

      LG Thomas

  7. Flo 2. Oktober 2016 um 11:29

    Darf ich noch zwei Sachen ergänzen?

    – Kreditkartenzahlung: Bei mir war es jetzt zwei mal so, dass der gesamte Betrag als Kaution von der Kreditkarte abgebucht und nicht geblockt wurde. Das heißt, bei einer Summe von fast 2000 Euro wurden nochmal 2000 Euro abgebucht (!) und nach Rückgabe erst 4-5 Wochen später wieder zurückgebucht.

    – Versicherungen: Man sollte schauen, was versichert wird. Besonders bei Campingvans oder Autos mit Oberlichtern ist es wichtig zu schauen, ob das Dach versichert wird. Das kann sonst teuer werden. Wir trafen ein junges Pärchen, den es in den Rockys bei einem Hagelsturm alle Oberlichter und das Dach zerschossen hat. Die Vermieter verlangen da meist direkt die Schäden zu begleichen (in dem Fall waren das 3000 Euro), bevor überhaupt die eigene Versicherung damit zu tun haben kann.

    – Führerschein: Meiner Erfahrung nach gilt der rosane Führerschein nicht mehr? Die Regel ist doch, soweit ich weiß, dass man halt auf dem Führerschein erkenenn muss, was man erlaubt ist zu fahren. Auf den Checkkarten geht das, weil hinten Bilder mit Datum sind. Auf dem rosanen meine ich, dass es nicht ohne Sprachkenntnisse erkennbar ist?

    :)

    Cheers und: Toller Artikel, sehr informativ. Das hilft sicher einigen weiter.

    • Thomas Jansen 2. Oktober 2016 um 12:53

      Hi Flo,

      das sind noch sehr gute Tipps, Danke dafür. Das mit dem rosa Führerschein ist aber nicht richtig (eigene mehrfache Erfahrung). Der wird genauso akzeptiert, wie der uralte graue Lappen.

      LG Thomas

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