St. Georg Street in St. Augustine

St. Augustine in Florida – Ein Stück Geschichte am Atlantik

Veröffentlicht: 14. Dezember 2017

Autor: Herr Tommi

St. Augustine gehört zu unseren Lieblingsorten in den USA. Der geschichtsträchtige kleine Ort an der Atlantikküste zieht uns immer wieder an. Wir möchten Euch die älteste noch besiedelte Stadt der USA ein wenig vorstellen, ein paar Fotos zeigen und natürlich auch ein paar Sehenswürdigkeiten vorstellen.

Wo liegt St. Augustine eigentlich?

St. Augustine liegt an der Ostküste von Florida am Atlantik. Vom nördlich gelegenen Jacksonville sind es etwa 40 Meilen nach St. Augustine, von Daytona im Süden rund 60 Meilen und von Miami ungefähr 320 Meilen.

Dabei teilt St. Augustine sich auf in den eigentlichen Ort und dem auf Anastasia Island gelegenen St. Augustine Beach, wo ihr wunderbare, lange Strände findet.

Die Geschichte von St. Augustine

St. Augustine Historic District

St. Augustine Historic District

St, Augustine ist die älteste, durchgehend besiedelte Stadt der USA, die von Europäern gebaut wurde. Die Stadt wurde 1565 vom spanischen Admiral Pedro Menéndes de Avilés gegründet. Andere Siedlungen, die vorher bereits in Florida gegründet wurden, wurden später wieder aufgegeben, was St. Augustine den Titel der ältesten Stadt der USA ermöglicht.

In den ersten fast 100 Jahren der Geschichte wurde die Stadt mehrfach von angegriffen, geplündert und niedergebrannt. Piraten aus dem karibischen Raum und britische Streitkräfte haben die Siedlung immer wieder heimgesucht. Der bekannteste Angreifer war sicherlich Sir Francis Drake, einem „Piraten“ im Auftrag der britischen Krone.

Zwischen 1672 und 1695 wurde zur Verteidigung der Stadt die Festung Castillo de San Marcos erbaut. Mit Hilfe dieses Forts konnten viele Angriffe auf die Stadt erfolgreich abgewehrt werden.

Die Überfälle von britischer Seite endeten 1763 mit dem Pariser Frieden. Florida wurde den Briten zugesprochen, so bekamen sie was sie nicht erobern konnten.

Nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieges kam es 1783 zu einem neuen Pariser Frieden und schon war Florida wieder in spanischer Hand, während alle Kolonien nördlich von Florida unabhängig wurden. 1821 wurde dann Florida an die Vereinigten Staaten von Amerika übergeben – ausnahmsweise mal friedlich und ohne Vertrag in Paris.

Als 1861 der Sezessionskrieg ausbrach trat Florida der Konföderation bei, was wieder zu Kämpfen in und um St. Augustine führte. Jedoch hatte die Union vor Ausbruch des Krieges bereits Truppen im Fort stationiert, so dass die Stadt schnell zurückerobert wurde und bis zum Ende des Krieges unter Kontrolle der Union stand.

Sehenswertes in St. Augustine

Seit dieser bewegten Geschichte herrscht Frieden in der Stadt. Heute muss keiner mehr Angst vor Piratenüberfällen haben. Es sei denn, eines der touristischen Piratenschiffe ist in der Bucht unterwegs.

Heute findet man in St. Augustine noch zahlreiche Gebäude in der Stadt, die aus den Zeiten als spanische Kolonie stammen. Ende des 19. Jahrhunderts war St. Augustine zudem ein beliebter Winterwohnsitz der reichen amerikanischen Oberschicht. Auch aus dieser Zeit sind noch viele alte Villen und Hotels erhalten. Das macht die Stadt zu einem beliebten Touristenziel.

Historisches Stadtzentrum

Wer heute nach St. Augustine reist, sollte sich auf jeden Fall das historische Stadtzentrum besuchen. Dies liegt im nördlichen St. Augustine. Hier findet der Besucher zahlreiche historische Gebäude und Kirchen.

  • Avero House: Griechisch-Orthodoxe Heiligtum in dem die Gebeine von 18 Heiligen und 3 Aposteln liegen.
  • Bridge of Lions: Klappbrücke aus 1920
  • Casa Monica Hotel: Ein historisches Hotel von 1888
  • Castillo de San Marcos National Monument: Das 1695 fertig gestellte Fort an der Küste
  • Cathedral of St. Augustine: Gebaut 1793−1797 und wirklich wunderbar anzusehen
  • Flagler College: Teile des College liegen im alten Ponce de León Hotel
  • Grace United Methodist Church: 1886−1887 von Henry Flagler erbaut
  • Lightner Museum: Ausstellungen von Stücken aus dem Goldenen Zeitalter Floridas in einem Gebäude aus der spanischen Renaissance Zeit.
  • Old St. Johns County Jail: Ein altes, historisches Gefängnis
  • Plaza de la Constitución: Zentraler Platz im historischen St. Augustine
  • Spanish Military Hospital Museum: Ein altes Militär-Hospital mit alten medizinischen Geräten
  • St. Augustine Alligator Farm Zoological Park: Auffangstation für viele Krokodile aus der ganzen Welt
  • St. Augustine Lighthouse: Leuchtturm von 1874 mit Museum
  • St. Augustine Pirate & Treasure Museum: Piratenmuseum
  • Villa Zorayda: Dabei handelt es sich um einen Nachbau der Alhambra. Millionär Franklin Smith hat diesen in „aller Bescheidenheit“ auf seinem Grundstück bauen lassen.

Wenn man so durch St. Augustine läuft kann man vergessen, dass man in den USA ist. Es könnte ebenso ein kleiner Ort an der spanischen Küste sein. So viele alte Gebäude und geschichtsträchtig Orte sind für die USA eher ungewöhnlich.

Nördlich der Plaza de la Constitución liegt das eigentliche Herz des Historic Districts. Es lohnt sich durch die Straßen zu wandern, die alten Häuser zu bestaunen und die Angebote der vielen kleinen Galerien zu bestaunen. Natürlich gibt es dort auch den üblichen Touristen-Kram zu kaufen – gehört halt dazu. Und verhungern muss man in den Gassen auch nicht. Es gibt zahlreiche Restaurants und Cafes.

Ein Highlight ist sicherlich das Castillo de San Marcos National Monument. Nehmt Euch ein wenig Zeit für den Besuch, es lohnt sich unbedingt den Vorführungen der Ranger zuzuhören, die eine Menge Wissenswertes über das Castillo und seiner Geschichte erzählen können.

Für uns, als Zoofans, war ein Besuch in der St. Augustine Alligator Farm selbstverständlich Pflicht. Ihr könnt Euch dort eine riesige Anzahl verschiedener Krokodile, Alligatoren und anderen Tieren anschauen. Besonders beeindruckend ist natürlich der riesige See, den man über einen Holzsteg läuft und unten hunderte von Krokodilen rum schwimmen.

Wer den ganz besonderen Kick sucht, für den gibt es an der Alligator Farm noch ein zusätzliches Angebot. Neben der Farm ist der Eingang zu einem Kletterwald. Die Wege durch die Bäume führen teilweise über die Gehege der Alligator Farm. Naja, wer es mag – wir bleiben lieber mit beiden Beinen auf dem Boden. Für Klettefans ist das aber bestimmt eine tolle Sache.

Wer nicht gerne läuft kann die Sehenswürdigkeiten auch mit einer Hop-On-Hop-Off-Tour in einer Trolley Bahn erreichen.

Ein besonderer Tipp ist der Besuch von St. Augustine in der Vorweihnachtszeit. Auf dem Plaza de la Constitución sind die Bäume erleuchtet und es steht dort ein schöner Weihnachtsbaum. Auch sind viele der alten Gebäude weihnachtlich geschmückt und beleuchtet.

Rund um St. Augustine

Strand von St. Augustine Beach

Strand von St. Augustine Beach

Das historische Viertel befindet sich im Nordteil der Stadt. Das südliche St. Augustine ist weniger sehenswert. Dort findet man die typische amerikanische Kleinstadt inkl. aller Supermärkte, Restaurant- und Motelketten.

Sehr schön ist aber St. Augustine Beacht auf der vorgelagerten Anastasia Island. Die Insel erreicht man einfach über die Bridge of Lions und direkt hinter der Brücke findet man auch die St. Augustine Alligator Farm und den Anastasia State Park.

An der Küstenstraße von St. Augustine Beach liegen zahlreiche Hotels, teilweise direkt am herrlichen, langen und naturbelassenen Sandstrand.

Es lohnt sich auch, den Highway A1A weiter nach Süden, Richtung Daytona Beach, entlang der Küste zu folgen. Dort kommen noch wunderbare Orte, wie Butler Beach oder Flagler Beach. Dort findet man viele tolle Hotels, die als Alternative für ein Hotel in St. Augustine in Frage kommen, wenn man lieber direkt am Meer wohnen möchte.

Eindrücke aus St. Augustine

Das waren unsere Eindrücke und ein paar Tipps aus dem schönen St. Augustine. Wir hoffen, der Artikel hat Euch ein wenig gefallen. Wenn ihr noch weitere Tipps oder Fragen rund um St. Augustine habt, dann lasst doch einfach einen Kommentar hier.

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6 Kommentare
  1. M.Nöthiger 14. Dezember 2017 um 11:26

    Wir haben aus Versehen bzw. ungeplant in St. Augustine angehalten während unserer Floridareise und waren überrascht und voll begeistert. Wir empfehlen jedem der Florida bereist dort unbedingt anzuhalten und sich umzusehen.

    • Thomas Jansen 15. Dezember 2017 um 17:51

      Hallöchen,

      den Aufruf können wir nur unterstützen, es lohnt sich auf jeden Fall.

      LG Thomas

  2. Rainer 14. Dezember 2017 um 18:44

    Servus zusammen,

    den Ort habe ich jetzt mal in mein Buch geschrieben! Zwar hatte ich den Namen St. Augustine schon mal gehört, das war es aber auch schon. Sollte es mich irgendwann nach Florida ziehen, ist es sicherlich einen Abstecher wert.

    Grüße aus MUC
    Rainer

    • Thomas Jansen 15. Dezember 2017 um 17:52

      Nabend Rainer,

      mach das auf jeden Fall, es lohnt sich.

      LG Thomas

  3. Janett 17. Dezember 2017 um 22:02

    Ich hatte dort leider zu wenig Zeit, aber die Altstadt ist echt sehenswert. Hätt gerne noch das Wasser gesehen – das hat sich aber nicht ergeben. Tolle Eindrücke. Wart ihr auch schon an der Forgotten Coast unterwegs? Schreib da gerade an was.

    • Thomas Jansen 18. Dezember 2017 um 9:44

      Hi Janett,

      nein, die Forgotten Coast fehlt uns in Florida noch. Die wollen wir mal in einer Tour entlang der Golf-vom-Mexiko-Küste erkunden.

      LG Thomas

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