Great Smoky Mountains Sonnenaufgang - Cades Cove

Vorbild (Reise-)Blogger? Muss man das sein?

Veröffentlicht: 08. Februar 2019

Autor: Herr Tommi

Inhalt

In einer Facebook-Gruppe kam letztens die Diskussion auf, ob Reiseblogger oder andere Blogger als Vorbild für die breite Masse dienen sollten oder gar müssen. Mehr mit dem Zug fahren, statt fliegen? Vielleicht sogar ganz auf Flugreisen verzichten? Vegan leben, CO2-Neutral, ohne Müll und andere moderne „Laster“.

Wir haben dann lange überlegt, ob wir zu dem Thema einen Beitrag schreiben sollen. Aber nachdem die liebe Tanja, von Takly On Tour, eine Blogparade zu dem Thema gestartet hat, haben wir doch in die Tasten gehauen.

Nein, wir sind in vielen Dingen keine guten Vorbilder, besonders aus ökologischer Sicht. Trotzdem denken wir, dass wir mit unseren Reisen, unseren Berichten keinen Schaden anrichten und mit vielen kleinen Dingen die Welt doch ein klitzekleines Bisschen besser machen.

Dabei sind wir, wie es unsere Stammleser gewohnt sind, ehrlich, offen und beschönigen nichts. Wir haben diesen Blog hier niemals gestartet, um als leuchtende Vorbilder durch das Leben zu ziehen. Wir wollten immer nur von unseren Reisen, unserer Fotografie und unserem Leben berichten. Eine Vorbildfunktion, die wird uns maximal von Außen übergestülpt, wir haben diesen Anspruch nicht.

Was wir beim Reisen nicht sind – ökologische Engel!

Wir sind, aus rein ökologischer Sicht, keine Engelchen. Wir reisen bevorzugt mit dem Flugzeug und/oder mit dem Auto. Zugfahren und Busfahren mögen wir überhaupt nicht. Wir verzichten aber inzwischen darauf Kurzstrecken zu fliegen, da nehmen wir dann lieber das Auto. Das gilt auch für Zubringerflüge zu unseren Fernreisezielen. Wir müssen nicht mit dem Flugzeug nach Amsterdam oder nach Frankfurt fliegen um dort in den Langstreckenflieger zu steigen. Die Strecken fahren wir inzwischen lieber mit dem Auto – auch weil es meistens schneller ist.

Was wir ganz schlimm finden, sind die Müllberge, die in einem Flugzeug produziert werden. Daher versuchen wir mal, unsere eigenen Kaffeebecher mit an Bord zu bekommen. Bei einigen Airlines dürfen die aber nicht genutzt werden. Das hat wohl hygienische und organisatorische Gründe. Wenn da jetzt jeder seinen eigenen Becher hätte, wäre der Bordservice wohl in seiner Routine gestört. Aber versuchen kann man es auf jeden Fall.

Und wenn wir fliegen, dann gibt es auch einen CO2-Ausgleich. Dafür gibt es verschiedene Portale wie Atmosfair oder man bezahlt den Ausgleich direkt bei der Buchung. Von dem Geld werden viele gute Projekte auf der ganzen Welt realisiert. Das ist eine der Kleinigkeiten, die jeder machen kann, es beruhigt auch ein wenig das Gewissen.

Ach so, Folien haben wir noch nie um unsere Koffer wickeln lassen. Das ist doch der größte Unsinn den es gibt. So viel unnütz verbrauchtes Plastik – auch da kommt dann der kleine Öko in uns durch.

Auf unseren Reisen fahren wir auch gerne Auto – Roadtrips eben. Ja, wir könnten auch zwei Wochen am Strand liegen, das wäre besser für die Umwelt. Nur für uns wäre das kein Urlaub mehr. Darauf wollen wir einfach nicht verzichten. Wenn es mal die Möglichkeit geben sollte, mit vernünftigen E-Autos (mit passender Reichweite) oder Hybrids auf so einen Trip zu gehen, sagen wir sicher nicht Nein.

Auf Reisen versuchen wir ebenfalls auf möglichst viel Müll zu verzichten. Allerdings ist das in Ländern, wie den USA, nicht immer ganz einfach. Aber auch hier sind es die Kleinigkeiten. Im Wohnmobil Porzellan benutzen, statt Plastikgeschirr und -teller. Vielleicht nicht mehr das größte Wohnmobil mieten, was mit 30 Litern auf 100 Kilometern durch die Gegend fährt.

Ihr seht, wir stehen dazu und haben auch kein schlechtes Gewissen dabei. Jetzt auf das Reisen zu verzichten, das käme uns nicht in den Sinn. Aber mit kleinen Maßnahmen, mit den kleinen Dingen kann man auch seinen Beitrag für eine bessere Welt beitragen.

Und sonst im Leben? Sind wir da ökologisch vorbildlich?

Wir denken, eher nicht. Wir haben zwei Autos – aber immerhin inzwischen zwei Kleinwagen. Da hat bei der Kaufentscheidung auch der Umweltgedanke eine Rolle gespielt. Kleinere Autos, kleinere Motoren, weniger Spritverbrauch – unser kleiner Anteil für eine bessere Umwelt.

Beim Einkaufen achten wir schon vermehrt auf Bio-Produkte, kaufen wenn möglichst unverpackte Dinge, alles Kleinigkeiten. Aber wenn jeder von uns nur ein bisschen macht, sind wir alle schon mal ein paar Schritte weiter.

Aber wir werden niemals Veganer werden, um die Welt zu retten. Eben sowenig werden wir unsere Autos komplett abschaffen, was auch nicht funktionieren würde. Und Radfahren ist auch nicht so unser Ding.

Was uns sehr wichtig ist, ist ein pfleglicher Umgang mit der Natur, in der wir uns bewegen – und das nicht nur auf unseren Reisen. Für ein Selfie in ein Blumenfeld rennen, außerhalb von gekennzeichneten Wegen rum rennen, mit dem Auto quer durch die Natur zu fahren, Müll liegen lassen oder aus dem Fenster werfen – für uns sind das absolute NoGos. Das hört sich jetzt so selbstverständlich an aber man glaubt gar nicht, was man unterwegs alles zu sehen bekommt.

Haben wir eine Verantwortung als Blogger?

Verantwortung ja, unseren Lesern gegenüber – Ja! Vorbilder müssen wir aber nicht sein.

Wir sehen unsere Verantwortung dabei, Dinge offen und ehrlich darzustellen. Für uns ist es absolut undenkbar, ein Hotel oder eine Reiseregion schönzureden, wir zeigen auch mal Bilder von der harten Realität vor Ort. Und wenn uns ein Reiseziel nicht gefällt, dann schreiben wir das auch.

Oder ein unmöglicher Zoo, der bekommt von uns auch eine klare, offene Kritik. Genauso sprechen wir technische Mängel oder andere negative Dinge, bei Kameras, Objektiven und Co. an.

Das ist unsere Verantwortung als Blogger, der wir aber gerne nachkommen, auch um glaubwürdig zu bleiben. Dabei hilft es uns natürlich, dass wir fast keine Kooperationen eingehen. Alle Reisen sind selber finanziert, ebenso unsere komplette Fotoausrüstung. So kommen wir da in keine Zwickmühle. Und wenn wir mal Kooperationen eingegangen sind, haben wir von Anfang an klar kommuniziert, dass auch mit negativen Worten zu rechnen ist, wenn uns etwas nicht gefällt.

Es bedeutet aber auch, zu seinen Schwächen zu stehen, so wie in diesem Artikel hier. Wir sind einfach keine Öko-Engelchen und werden es wohl nicht mehr werden. Wir geben uns Mühe, mit den kleinen Dingen einen Teil für eine bessere Welt beizutragen. Auf viele Dinge wollen wir aber nicht verzichten, teilweise aus Bequemlichkeit – ist halt so.

Müssen Blogger denn Vorbilder sein?

Wir denken ganz klar, Nein! Dafür gibt es jetzt bestimmt Haue!

Es schadet natürlich nicht, keine Frage. Wenn andere Blogger CO2-Neutral leben, Veganer sind, ohne Auto leben oder andere nachhaltige Lebensweisen leben, dann ist das prima. Wenn sie darüber berichten, ihre Erfahrungen teilen und Tipps dazu geben, dann ist das noch viel besser.

Aber kein Blogger sollte ein schlechtes Gewissen haben oder sich dafür rechtfertigen müssen, wenn er doch übers Wochenende zu einem Städtetrip fliegt oder über Kreuzfahrten berichtet, welche ja inzwischen auch sehr kritisch gesehen werden.

Wir denken, hier überschätzen viele (Reise-)Blogger ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Wenn jetzt alle Reiseblogger von Heute auf Morgen keine Kreuzfahrten oder Billigflugreisen mehr machen würden, glaubt wirklich jemand, das würde was am Konsumverhalten der breiten Masse ändern? Vergesst es!

Aus unserer Erfahrung mit dem Reisebüro lasst es Euch gesagt sein, der Preis steht bei einer großen Mehrheit der Reisenden im Vordergrund. Da wird die billigste Airline gebucht, ob die alte Maschinen mit besonders hoher CO2-Emission einsetzen, das interessiert keinen. CO2-Ausgleich zahlen? Das passt nicht dazu, das günstigste Schnäppchen gemacht zu haben. Auf Kreuzfahrten verzichten, weil die Schiffe alles andere als Nachhaltig durch die Gegend schippern? Guter Witz.

Da hilft nur (gesetzlicher) Zwang. Unserer Meinung nach müsste, zum Beispiel, der CO2-Ausgleich fester Bestandteil eines Flugpreises sein. Dann wären die Flüge aber deutlich teurer und somit würde sich mancher Reisende überlegen, ob die Bahn / der Bus nicht doch eine sinnvolle Alternative wäre.

Kreuzfahrten könnten nur durch ein Verbot vom Markt verschwinden. Ohne so ein Verbot werden die Buchungszahlen auch weiter steigen.

Und da können wir als Reiseblogger noch tausende von Berichte mit Vorbildcharakter schreiben, es wird sich nicht viel ändern. Die breite Masse an Touristen erreicht man damit nicht. Natürlich ist es schon richtig, wenn man nur 2-3 Leute erreicht, die dann nachhaltiger Handeln, ist es das schon wert, keine Frage. Aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben, damit das Reiseverhalten der breiten Masse zu verändern.

Über Nachhaltigkeit und Umwelt schreiben – ja, das ist wichtig!

Nicht, dass wir hier falsch verstanden werden. Es ist wichtig über Nachhaltigkeit und einen bewussten Umgang mit der Natur zu schreiben. Wenn wir die Welt damit nur ein klein wenig besser machen, ist es aber auch schon ein lohnenswertes Ziel.

Das Problem sehen wir eher im Gesamtkonstrukt Internet. Die Welt ist dadurch kleiner geworden. Jedes noch so exotische Reiseziel und Informationen dazu sind nur einen Mausklick entfernt. Hier denken wir auch das Theme Overtourism. Wir glauben nicht, dass Reiseblogger alleine eine Massenbewegung von Touristen zu einem „Geheimtipp“ auslösen können. Da spielen viele Kanäle eine Rolle. Blogger sind ein Teil davon, sicherlich, aber die sozialen Medien, Reise- und Bewertungsportale sind, in unseren Augen, dabei die größeren „Probleme“. Denn da werden die wirklichen Massen angesprochen. Und wenn dann noch Reiseveranstalter und Tourenanbieter ins Spiel kommen, dann ist es oft um den geheimen Tipp geschehen.

Ebenso ist es mit der Vernunft beim Fliegen. CO2-Abgaben zahlen, nicht die billigsten Flüge buchen, auch mal nach Alternativen schauen. Das alles ist gut und richtig, nutzt aber nichts, solange es ein Volkssport ist, Hauptsache Billig zu buchen und man dafür in Foren und Gruppen als Held gefeiert wird. Und solange ein innerdeutscher Flug günstiger ist, als ein vergleichbares Bahnticket, dann wird es sowieso nichts mit dem Umdenken.

Am Ende sehen wir es so, wenn jeder nur ein bisschen mehr an die Umwelt denkt, an nachkommende Generationen, dann schadet das auf keinen Fall.

So, und nun Feuer frei. Schaut aber auf jeden Fall auch mal bei Tanja auf dem Blog vorbei uns stöbert durch die anderen Beiträge zu dieser Blogparade.

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10 Kommentare
  1. Ulrike 8. Februar 2019 um 15:44

    Danke, Thomas, für diesen ausgewogenen Artikel! Ich könnte jedes Wort unterschreiben. Die Verantwortung haben wir nicht als Blogger sondern als Menschen. Und den erhobenen Zeigefinger, den manche Menschen, nicht nur Blogger, gerne nutzen, um jedem das Fliegen oder Fleischessen zu verleiden, lehne ich total ab.
    Ich tue, was ich kann und sinnvoll finde, nicht erst seit ich blogge.
    Beste Grüße
    Ulrike.

    • Thomas Jansen 9. Februar 2019 um 14:20

      Hallo Ulrike,

      genau so sehen wir das auch, wir machen schon einige Kleinigkeiten. Nur hat das nichts mit uns als Blogger zu tun.

      LG Thomas

  2. Tanja 8. Februar 2019 um 22:20

    Lieber Thomas,

    vielen Dank für diesen authentischen Beitrag. Ich denke auch, dass Blogger nicht unbedingt eine Vorbildfunktion haben müssen. Aber authentisch sollte es sein und dieser Bericht beweist mal wieder, wieso ich euren Blog als einen den authentischsten Blogs sehe, den ich kenne. Offen und ehrlich, so wie wir das von euch kennen und lieben. Danke für´s Teilnehmen an der Blogparade.

    Liebe Grüße,
    Tanja

    • Thomas Jansen 9. Februar 2019 um 14:21

      Hi Tanja,

      sagen wir es mal so, dass Lob von Deiner Seite wissen wir sehr zu schätzen und freuen uns riesig darüber.

      LG Thomas

  3. Horst 9. Februar 2019 um 10:19

    Servus Thomas!

    Ein sehr guter Artikel!

    Ich finde es gut, wenn du auf CO2 Kompensation hinweist und diese auch selber nutzt (gibt es bei mir im Blog einen ausführlichen Artikel dazu) und ich finde es auch gut, wenn du Themen zu Nachhaltigkeit und Umwelt wichtig findest.

    Aber in einem muss ich dir klar widersprechen: wir sollten sehr wohl Vorbild sein! Nein, keine Engel – das ist ja niemand. Aber Vorbild in dem Sinne, dass wir uns klar sein müssen, dass es da draußen einige gibt, die unseren Blogs mit Freude folgen und sich möglicherweise auch in ihrem Tun daran orientieren.

    Und wenn ich dieses Jahr meinen Urlaub zu Fuß durch Österreich verbringe und von meiner Haustür aus eine Weitwanderung starte, dann ist das möglicherweise eine Anregung für den ein oder die andere. Ursprünglich wäre geplant gewesen, wieder nach Mallorca zum wandern zu fliegen.

    Thema Zug: der Versuch macht es aus! So bin ich zum letzten Blogger-Event nach Wien mit dem Zug gefahren, obwohl ich bis dahin Null Bock auf Zug hatte. Zu unbequem, zu umständlich war meine Einstellung. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich öfter mit dem Zug fahren sollte. Ich habe vor allem die Rückfahrt genossen. Müde nach einem Event 300 Kilometer mit dem Auto ist keine optimale Lösung. Im Zug war das super. Nach kurzer Entspannung habe ich begonnen, am Artikel über den Event zu schreiben. Warum ich das so breittrete? Weil ich dir sagen will, dass du als „Zug-Anti“ vielleicht auf dem 2. Blick doch Gefallen dran finden könntest.

    Blogger und Einfluss / Überschätzung desselben: ich denke, dass es hier auch die Menge macht. Jeder einzelne von uns mag einen eher kleinen Einfluss auf Besucherströme haben, aber wir sollten uns schon auch klar sein, dass jeder einzelne Artikel über eine Ziel auch dazu beträgt.

    Have fun
    Horst

    • Thomas Jansen 9. Februar 2019 um 14:31

      Hi Horst,

      es ist ja nicht so, dass wir noch nie Bahn gefahren sind. Unsere Bilanz ist aber miserabel. Von den letzten Fahrten sind 80% im Chaos geendet. Allerdings ist das bei unseren wenigen Versuchen sicherlich nicht repräsentativ, Viel-Bahnfahrer haben da sicher bessere Quoten. Es steigert aber auch nicht die Bereitschaft, es öfters zu versuchen.

      Allerdings ist das nur ein Aspekt, der bei uns gegen die Bahn oder den Bus spricht. Wir mögen es einfach nicht in Gesellschaft von vielen Menschen, auf engstem Raum zu reisen. Dazu rauchen/dampfen wir – auch das geht im Zug/Bus leider nicht. Und ja, das ist bei langen Strecken für uns ein Argument für das eigene Auto. Klar, beim Fliegen haben wir das Problem auch. Nur gibt es da keine Alternative – könnte man mit dem Auto in die USA oder nach Thailand reisen, wir wären vermutlich die Ersten, die das machen würden. Dazu kommt, dass ich super gerne Auto fahre und mir auch lange Strecken überhaupt nichts ausmachen.

      Und noch ein Beispiel mit der Bahn. Im Sommer gehe ich auf ein Rammstein-Konzert, leider gab es nur noch Karten für Kopenhagen. Auto fällt aus, das ist selbst mir zu weit um das alleine (!) an zwei Tagen hin- und zurückzufahren. Ein längerer Aufenthalt kommt aus terminlichen Gründen auch nicht infrage. Also habe ich nach Bahnverbindungen geschaut, ich wollte dem eine Chance geben. Jetzt muss ich aber zu einer bestimmten Zeit in Kopenhagen sein, da das Konzert nun mal zu einer bestimmten Uhrzeit startet. Zurück wäre ich ja flexibel gewesen. Die sinnvollste Verbindung auf dem Hinweg war dann mit 6x umsteigen… Ähm, nee. Bei anderen Verbindungen hätte ich zu früh, am Vortag, los gemusst. Dazu hätte mich der Spaß über 350 EUR gekostet. Jetzt fliege ich, zu passenden Uhrzeiten, mit SAS (also nix Billigflieger), für knapp die Hälfte inkl. CO2-Ausgleich. So wird das leider nichts mit der Bahn. Und hätte es mit dem Flug nicht gepasst, wäre ich doch mit dem Auto gefahren und hätte auf dem Rückweg noch eine Übernachtung eingeschoben.

      LG Thomas

  4. Marcus 12. Februar 2019 um 16:54

    Ich kriege beim Thema Umweltschutz, CO² und Konsorten mittlerweile einen mittelschweren Anfall ehrlich gesagt.

    Denn das ist mal wieder typisch Deutsch: Der Rest der Welt tut was er will in Sachen Nachhaltig wirtschaften, leben etc. und der Deutsche Michel meint plötzlich wenn er nur bisschen Strom spart, nicht mehr in Urlaub fliegt und E-Auto fährt, kann er das Klima retten.

    Natürlich ist es schön, das man mit dem Elektro-Auto hierzulande keine Abgase mehr in die Umwelt bläst. Nur mit jeder E-Karre mehr wir es dort, wo die Salze für die Batterien gefördert werden, zur Wüste.

    Es gäbe eine einzige Möglichkeit, das Klima zu retten: Die Globalisierung abrupt stoppen und auf Niveau des 19. Jahrhunderts zurückfahren. Nur dann läuft gar nichts mehr. Kein asiatisches Essen, kein südlichen Obst- und Gemüsesorten.

    Nur das will sicher auch keiner – weil das fremdländische Essen ja soviel schöner und besser ist wie das, was hier angebaut wird.

    Also, lasst Euch Eure Flugreisen nicht madig machen

  5. […] Ein authentischer Beitrag, wie wir ihn von Melanie und Thomas kennen. In ihrem Beitrag berichten sie, warum sie keine ökologischen Engel sind, was sie ansonsten im Leben an nachhaltigen Dingen umsetzen und worauf sie besonders wert legen. Ihr lesenswertes Statement, ob Blogger Vorbilder sein müssten findest du hier ➙ Beitrag auf dem Reisen Fotografie Blog […]

  6. […] Ein authentischer Beitrag, wie wir ihn von Melanie und Thomas kennen. In ihrem Beitrag berichten sie, warum sie keine ökologischen Engel sind, was sie ansonsten im Leben an nachhaltigen Dingen umsetzen und worauf sie besonders wert legen. Ihr lesenswertes Statement, ob Blogger Vorbilder sein müssten findest du hier ➙ Beitrag auf dem Reisen Fotografie Blog […]

  7. Dirk Trampedach 4. April 2019 um 9:00

    Hallo zusammen,
    zum Vorbild wird man ja nicht dadurch, dass man seine eigenen Verhaltensweisen & Ansichten selbstgefällig als vorbildlich einstuft. Zum Vorbild wird jemand, der authentisch und überzeugend rüberkommt, also der für das einsteht, was er sagt, und das sagt, wofür er einsteht. Ob das thematisch nur einen Einzelnen anspricht, oder die halbe Welt, sollte erstmal egal sein. Da geht´s um die Definition von sich selbst, unabhängig aller Meinungen. Ich denke auch nicht, dass Blogger oder Betreiber von öffentlichen Seiten, Homepages etc eine Verantwortung für andere Leute tragen. Die Verantwortung für das, was man tut, ist die einzige Verantwortung, die tatsächlich greift. Gelingt das in Respekt, Würde, Nachhaltigkeit und Achtung anderer Standpunkte, mag eine Überzeugung entstehen, die vielleicht schlußendlich doch eine gewisse Vorbildfunktion erfüllt.
    Grundsätzlich denke ich, sollte man sein Verhalten immer am Optimum messen, und sich anstrengen darin, eine positive Entwicklung zu mitzutragen. Ich erlebe es allerdings oft, dass Verfehlungen der Massen als Argument dafür herhalten, ein eigenes schlechtes Handeln zu rechtfertigen. Das ist weder vorbildlich, noch verantwortungsbewußt.
    Danke jedenfalls für den anregenden Beitrag samt Gedankenanstösse!
    Herzlich grüßend, Dirk

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