White Sands Wüste

Reisetagebuch: Wohnmobil-Tour Südwesten USA 2013

Veröffentlicht: 03. Juli 2016

Autor: Herr Tommi

Unser erster Wohnmobil Urlaub in den USA, 2013 im Südwesten. Von Denver ging es bis runter zur mexikanischen Grenze und wieder zurück. Eigentlich hatten wir eine ganz andere Route geplant. Da hat uns aber das Wetter einen dicken Strich durch die Rechun gemacht.

Die Berichte haben wir damals noch als Reisetagebuch, direkt auf der Reise geschrieben. Die einzelnen Beiträge möchten wir in dieser Zusammenfassung für uns und Euch archivieren.

Flug von Düsseldorf über Chicago nach Denver

Am heutigen Tag startet also unser erster Reisebericht von einem Wohnmobil-Urlaub in den USA… wir sind ja so was von gespannt.

Beim Online-Checkin am Vortag bekamen wir nur die Bordkarten für den Flug von Düsseldorf nach Chicago. Die Bordkarten für den Weiterflug nach Denver können vom System nicht erstellt werden. Hm, ob das System bei Lufthansa schon ahnt, dass zwei Stunden Umsteigezeit in Chicago ein wenig eng werden kann? Auch beim der Abgabe der Koffer kann man uns keine Bordkarten für den Anschlussflug geben. Auf meine Frage, ob man bei LH selber nicht daran glaube, dass durch die Verschiebung des Chicago-Fluges man keine realistische Chance hätte den Flug nach Denver zu bekommen, bekamen wir nur ein „Schmunzeln“ zur Antwort. Alles klar!

Nach einer erstaunlich freundlichen Sicherheitskontrolle im Terminal A und der gewohnt muffeligen Passkontrolle standen wir auch schon am Gate, wo der A340-300 mit dem Taufnamen „Gladbeck“ bereits zum Boarding bereit stand. Wir hatten für den Flug unsere Plätze in Reihe 20 gebucht. Dies ist die erste Reihe in der Economy Class, direkt hinter der Trennwand zur Business. Ich muss sagen, sehr angenehme Plätze. Keinen Sitz vor sich, genügend Platz seinen Sitz zu verlassen ohne das der Partner am Gang aufstehen muss… immer wieder gerne.

Der Flug nach Chicago verlief dann reibungslos und unkompliziert und ging beim neuen James Bond Film und bei Django schnell vorbei. Das Essen war LH-Standard, gut ohne dabei überragend zu sein.

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Pünktlich sind wir dann in Chicago gelandet und wir hatten ein wenig Hoffnung unseren Anschlussflug noch zu bekommen, da wir ja aufgrund unseres Sitzplatzes weit vorne im Flieger saßen. Diese Hoffnung zerplatzte aber als wir in der Halle mit den Immigration-Schaltern ankamen. Die Schlange ging über die gesamte Länge der abgesteckten Wege hinaus, um die Kurve rum in einen weiteren Wartebereich *würg*. Tja, da standen wir nun schöne zwei Stunden in dieser Schlange rum. Egal, aufregen bringt nix, ist Urlaub. Nach der Immigration, welche übrigens flott über die Bühne ging, die Koffer geschnappt, schnell durch den Zoll und ab zum Lufthansa-Schalter. Die dort anwesenden Mitarbeiter waren dann wirklich bemüht uns noch einen Flug nach Denver zu ermöglichen. Raus kamen dann die beiden letzten Plätze in der Economy im letzten United-Flug des Tages nach Denver, also gegen 21 Uhr. Natürlich schön verteilt im Flieger auf Mittelplätzen der 757.

Jetzt hatten wir plötzlich wieder viel Zeit, die wir erst mal bei McDonald im Terminal 5 verbrachten. Von dort aus habe ich dann versucht meine US-Telefonkarte zu aktivieren. Naja, der Aktivierungscode war wohl nicht in Ordnung, also die Hotline angerufen – die einzige Nummer welche mit der SIM-Karte funktionierte. Dies war mein erstes, auf englisch geführtes Telefonat. Nach gut 30 Minuten war dann aber alles aktiviert und so eingestellt wie wir es haben wollten. Ich weiß aber nicht, für wen das Telefonat anstrengender war – für mich oder für den Onkel an der Hotline.

Danach ging es dann rüber zum Terminal 1 und durch die dortige Sicherheitskontrolle. Am Gate für unseren Flug nach Denver haben wir es uns dann bequem gemacht, da ja noch gut 1 Stunde bis zum Boarding vergehen sollte. Melli ließ es dann aber keine Ruhe, das wir so weit auseinander sitzen sollen. Sie verschwand dann zum Counter am Gate und fragte mal nach, ob man da noch was machen könnte. Heraus kamen zwei Plätze, nebeneinander in der Economy-Plus – kostenlos! Das war ja mal ein netter Zug von United.

Der Flug nach Denver in der antiken 757 zog sich dann wie Kaugummi. Er war aber pünktlich dort und unsere Koffer warteten dort schon lange auf uns, die sind wohl mit der ursprünglich geplanten Maschine bereits rüber geflogen. So viel zum Thema, es fliegt kein Koffer mit wenn der Passagier nicht an Bord ist… Egal, Koffer geschnappt und ab zum Leihwagenshuttle vor dem Terminal. Für den ersten Tag in Denver hatten wir uns bei National-Car einen Wagen gemietet, um ein wenig mobil zu sein. Am Schalter bei National-Car ging es dann erstaunlich flott, nachdem die Dame verstanden hat das wir den Wagen nur für einen Tag brauchen und wir relativ müde waren. In der Choice-Line dann einen funkelnagelneuen Chevrolet Captiva geschnappt und ab zum Hotel.

Im Fairfield Inn am Airport angekommen sind wir dann völlig KO in unsere Betten gefallen.

Denver – Ein Tag im Zoo

Den heutigen Tag nutzen wir zum klimatisieren und Jetlag wegmachen… der Plan war ausschlafen und den Tag genießen.

Also, gegen 7 Uhr aufstehen (nach der Zeitumstellung ist das ausschlafen… normal bin ich schon gegen 5 Uhr wach), das wirklich gute Frühstück in unserem Hotel genießen und dann ein wenig Denver anschauen.

Als erstes verschlug es uns in den Zoo von Denver. Wir hatten im Vorfeld gelesen, dass dieser sehr schön sein soll und das sollte sich auch bestätigen.

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Der ganze Zoo ist, natürlich, riesengroß und bietet viel zu sehen. Die Gehege sind weiträumig und bieten somit den Tieren viel Platz. So viel Platz, dass die Tiere auch schon mal nicht zu sehen sind. Das ist aber in Ordnung für uns, wenn es damit einer artgerechten Haltung zu Gute kommt. Es gab trotzdem mehr als genug zu fotografieren.

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Vor allem am Wappentier, dem Weißkopfadler haben wir lange gestanden. Das lag aber auch daran, dass ich ein klitzekleines bisschen über den engmaschigen Drahtzaun geflucht habe der zwischen dem Schönen Tier und meinem Objektiv war *grummel*. Zwei, drei nette Bilder sind es dann aber doch geworden.

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Nach gut 4,5 Stunden haben wir den Zoo dann verlassen und sind zu einer Einkaufsmall gefahren, wo sich der örtliche Apple-Store befand. Melli liebäugelte ja schon länger mit einem iPad-Mini und wollte sich das da nur „noch mal ansehen“. Nunja, etwas später verließen wir den Laden wieder, mit einer Tüte, mit einem iPad, mit weniger Dollar. Kurz noch unsere Freundin in Deutschland angerufen und ihr das neuwertige „alte“ iPad verkauft, da sie noch eines suchte und die Bilanz passte wieder. So haben wenigstens beide ein günstiges iPad bekommen… hach – zwei Frauen mit Einkäufen an einem Tag glücklich gemacht.

So langsam wurden wir dann wieder müde und auch hungrig. Wir entschlossen uns somit mal nach Denver Downtown zu fahren und recht früh zu Abend zu essen.

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Denver Downtown hat uns sehr gut gefallen, das ist wirklich nett gemacht dort. Natürlich mussten wir dann im Hardrock-Cafe essen gehen, natürlich nicht ohne vorher einen kleinen Stopp im Shop zu machen. Ohne T-Shirt geht das ja gar nicht.

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So, und wer meint, ich esse immer nur Steaks, das ist ein Gerücht. Für diese Smokehouse-Sandwiches vergesse ich jedes Steak – die sind ja so was von lecker:

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Gut gesättigt sind wir dann zum Airport gefahren, wir mussten ja unseren Leihwagen wieder abgeben. Die Rückgabe bei National Car lief völlig problemlos, der Rückgabeservicemann schaute nur ein wenig verwundert. Nur einen Fotorucksack und sonst keine Koffer – hmm – erlebt er bei ausländischen Touris wohl auch nicht so oft.

Wir sind dann mit dem Shuttlebus zum Airport gefahren und haben dort den Shuttlebus zu unserem Hotel genommen. War ein wenig zeitaufwendiger aber kostenlos – also die bessere Alternative zum Taxi.

Gegen 19:30 waren wir dann wieder im Hotel und man merkte nun doch die Zeitumstellung. Dazu kam die Vorfreude auf den nächsten Tag, wo wir dann unser RV in Empfang nehmen sollten. Dazu kamen allerdings noch die komischen Wettervorhersagen, es sollte schneien am nächsten Tag, dabei sind wir doch mittags noch bei 23° im T-Shirt durch den Zoo gelaufen, naja, abwarten.

Übernahme Wohnmobil im Schnee und Fahrt nach Colorado Springs

Dann war es dann endlich so weit, wir sollten an diesem Tag unser Recreation Vehicle (RV) bekommen. Ich war bereits um 6 Uhr wach und als ich aus dem Fenster schaute traf mich bald der Schlag. Es hatte wirklich angefangen zu schneien und ein Blick auf das iPhone zeigte einen Temperatursturz von 30° im Vergleich zum letzten Mittag an – unglaublich.

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Wir hatten am Tag vorher mit Cruise America telefonisch unseren Transfer besprochen und vereinbart, das wir zwischen 8 und 9 Uhr am Hotel abgeholt werden. Also um 7 Uhr zum Frühstück und dort vor allem die Verkehrssendungen im TV bestaunt – Schneechaos in ganz Colorado. Egal, da mussten wir nun durch.

Als wir um fünf Minuten nach 8 mit den Koffern zur Rezeption kamen wurden wir vom Shuttle-Fahrer von Cruise America bereits erwartet. Nunja, Shuttle, wir dachten da kommt einer mit einem Kleinbus und klappert dann noch ein paar Hotels ab. Aber nix da, eine schöne Lincoln-Limousine stand vor dem Hotel und es passen wirklich drei große Koffer da in den Kofferraum.

Der nette Mensch kutschierte uns dann 30 Minuten durch Denver bis wir dann bei Cruise America ankamen. Und dort standen sie dann, die RVs:

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Der Schriftkram war relativ schnell erledigt. Wir hatten bereits vorher online alle nötigen Daten übermittelt und so reichte es nur noch mal den Pass und den Führerschein vorzuzeigen und natürlich die Kreditkarte. Diese wurde dann mit der Kaution und einem Prepaid-Betrag für das Auffüllen des Gastanks und das Entleeren der Abwassertanks belastet, wenn wir dieses nicht vor der Rückgabe selber erledigen. Da wir noch keine Ahnung hatten, haben wir das natürlich gemacht. Am Ende bekamen wir dieses Geld aber anstandslos zurück, da wir die beiden Dinge selber erledigt hatten und das deutlich günstiger war als das von Cruise America machen zu lassen.

Wir bekamen dann noch einen Korb mit der Küchenausstattung (das war in unserem gebuchten Paket inklusive) und uns wurde noch ein Bettwäsche-Set angeboten, für 50$ pro Person. Das haben wir dann aber abgelehnt, da kann man sich besser im Warmart selber was kaufen – ist günstiger und vor allem neu.

Das Einführungsvideo mussten wir uns nicht ansehen, da wir das bereits zu Hause gemacht hatten. Dann ging es raus zur Einweisung in das RV. Mit uns zusammen übernahm noch ein amerikanisches Pärchen ein typgleiches RV, so wurde die Einweisung zusammen erledigt, was auch OK war.

Aufgrund des Wetters wurde uns das RV winterfest übergeben. D.h. der Wassertank war leer und alle Wasserleitungen am Mobil waren ebenfalls leer gemacht. Bei der ersten Inbetriebnahme sollten wir dann das System einmal entlüften. Dies wurde gut erklärt und klappte später auch einwandfrei.

Die Einweisung in den Innenraum war dann aber ein wenig knapp. Gut, wie ein Auto funktioniert weiß ich, aber so ein Wohnmobil hat ja nun noch einige andere Einrichtungen. Besonders die Einweisung in das Heiz- Kühlsystem war – man muss es so sagen – grottenschlecht. Nach unserer Frage wie denn die Heizung funktioniert, klickerte die gute Dame etwas auf dem Bedienpaneel rum und danach blies es überall und sie meinte das wäre jetzt alles richtig eingestellt. Nun gut, später mehr dazu.

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Nach der Einweisung haben wir dann nur unsere Koffer in das RV geworfen und sind dann erstmal los gefahren. Ziel war erst mal der nahe gelegene Warmart, ein klein wenig shoppen.

Knapp drei Stunden später waren wir dann fertig mit dem Einkaufen. Mannomann, man kam sich vor wie ein „Ossi“ nach der Grenzöffnung. Natürlich haben wir in den letzten Jahren schon viele WalMarts von innen gesehen. Aber wir mussten ja noch nie den kompletten Hausstand und Lebensmittel für 2 Wochen kaufen. Hat aber Spaß gemacht, nur das Einräumen der Einkäufe in das RV bei Schneesturm, das muss ich nicht nochmal haben. Naja, vorher haben wir uns bei Maces erst mal ein wenig gestärkt.

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Nach dem Einräumen der Einkäufe haben wir uns dann auf die Interstate 25 begeben, Richtung Süden nach Colorado Springs. Dort hatten wir einen KOA-Campground für die ersten zwei Nächte vorgebucht. Es war ja Neuland für uns und wir wussten nicht wie das mit dem Campgrouds funktioniert, wie voll die sind usw.

Der Weg war dann recht spannend. Das erste mal so ein RV fahren, im Schneesturm – das hatte was. Wobei die Länge von 10 Metern eigentlich nicht weiter schlimm war, ich brauchte nur so 2-3 Tage um mich an die Breite zu gewöhnen. Ständig hingen meine Augen im Rückspiegel ob es denn rechts und links passt.

Der Schnee der vom Himmel kam war übrigens recht eisig, was zu netten Effekten am Auto führte:

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Auf der I25 war dann auch teilweise ein wenig Stau. Der ein oder andere ist dann auch ausgeschieden, so wie an dieser Stelle ein Truck der dann so auf der Autobahn rum lag.

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Nun, nach zwei Stunden Fahrt kamen wir dann gut in Colorado Springs an. Der Campground war auch schnell gefunden und dann der erste Schreck. Das Office ist geschlossen, wir haben aber doch vorgebucht. Panik? Panik!

Gott sei Dank kam gerade ein anderer Camper an der uns dann so hilflos wie wir waren da rum stehen sah. Er kam sofort zu uns und zeigte uns das kleine Häuschen mit dem riesigen Schild „Self-Checkin“ und den dortigen Briefkasten wo alle unsere Unterlagen drinnen lagen. Ohje, wir mussten noch viel lernen.

Am reservieren Stellplatz angekommen dann zum ersten mal Strom angeschlossen und auch die Wasserleitung. Wir hatten extra gefragt ob wir die Wasserversorgung der Campgrounds auch bei dem Wetter nutzen können. Ja, hieß es, kein Problem, die Wasserleitungen dort sind beheizt und das könne man bedenkenlos anschließen.

Danach dann das Heizungssystem am RV entlüftet und schon hatten wir auch Wasser – perfekt!

Nun ging es ans Koffer auspacken, Bett mit dem neu gekauften Bettzeug beziehen usw. – nach einer weiteren Stunde waren wir dann komplett eingerichtet und es gab den ersten Kaffee aus unserer neu gekauften Kaffeemaschine. Und siehe da, man kann auch in Amerika leckeren Kaffee trinken.

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Soweit hatte alles prima geklappt. Nur die Heizung machte uns noch ein wenig stutzig, das war doch recht laut. Aber unten aus den Öffnungen, die überall im Wohnmobil waren, kam schöne warme Luft. Nur warum läuft die ganze Zeit der Ventilator der Klimaanlage? Naja, die gute Dame hat das so eingestellt, dann stimmt das schon. In der RV-Anleitung war natürlich ein ganz anderes Klima- Heizungssystem beschrieben, da wir ein recht neues Modell hatten.

Also, ab in die Falle und erst mal schön schlafen. Naja, der Lärm der Heizung nervte ein wenig. Dazu wurde die Luft im RV immer trockener, man konnte kaum noch schlucken. Aber nach dem anstrengenden Tag ist man doch irgendwann eingemummelt und wir haben dann auch prima geschlafen, trotz Außentemperaturen von -10°.

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Colorado Springs, US Airforce Academy, Garden of Gods

Die erste Nacht im Wohnmobil war vollbracht. Mal abgesehen von der trockenen Luft auch sehr gut und schön warm. Um 7 Uhr bin ich aus dem Bett gekrabbelt, derweil Frau Jansen noch selig schlummerte.

Hm, das mit der Heizung kann doch so nicht sein. Wieso bläst denn die ganze Zeit die Klimaanlage mit? Also mal ein wenig intensiver mit der Anlage beschäftigt und siehe da… klicker hier… klicker da… auf einmal lief nur noch die Heizung. Man musste einfach die Klimaanlage auf „Automatisch“ stellen und schon war sie aus. *Gna* wir hatten also die ganze Nacht die Heizung mit der Klimaanlage bekämpft. Super, ein halber Gastank ist in der Nacht drauf gegangen – die Einweisung in die Anlage muss man bei Cruise America aber noch mal üben. Ein Blick nach draußen ließ aber wenigstens auf Wetterbesserung hoffen.

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Egal, jetzt erst mal eine schöne Dusche… nur, wo bleibt das Wasser? Nächstes Problem! Natürlich sind die Wasserkreisläufe auf den Campgrounds geheizt. Nur, der Kreislauf endet am Schlauch zum Wohnmobil. Eine halbe Stunde später hatte ich die Eiswurst dann auch aus dem Schlauch entfernt und wir hatten wieder Wasser an Bord. Ja, wie schon geschrieben, wir müssen noch viel lernen.

Nach meiner Dusche kam dann auch Frau Jansen so langsam in das Reich der Lebenden zurück und ich nutzte die Zeit um Frühstück zu machen. Also Toast in den 7-Dollar-Toaster und „MIEP MIEP MIEP…“ der Rauchmelder meldete sich zu Wort. Wieder was gelernt, vor dem Toasten die Batterie aus dem Rauchmelder nehmen. Dann noch ein Rührei und ein wenig Speck in die Pfanne geworfen und fertig war unser erstes Frühstück.

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Frisch gestärkt können wir ja nun mal einen Rundgang durch das Wohnmobil starten. Fangen wir im Küchenbereich an – Spülbecken, Gasherd, Mikrowelle – alles was man braucht. Kaffeemaschine und Toaster gab es nicht, die mussten wir uns selber kaufen:

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Am Steuerpaneel des RVs konnte man die Füllstände des Gas- und Frischwassertanks, und des Grau- und des Schwarzwassertanks anzeigen lassen. Wobei die Anzeigen der Abwassertanks bei Frost ein Lotteriespiel war, je nachdem auf welchem Sensor gerade ein Eiskristall saß. Weiter konnte man an dem Panel die Warmwasserheizung starten und den 110 Volt-Stromgenerator.

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Ein Blick in das Wohnzimmer und den Fahrerbereich vorne.

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Der Kühlschrank war riesig und oben drüber war noch ein Eisfach, in welches ordentlich was rein passte.

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Die Dusche erfüllte ihren Zweck. Für mich war sie ein wenig eng, das könnte man natürlich mit einer Diät verbessern… muss man aber nicht:

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Das Schlafzimmer war ebenfalls völlig ausreichend. Das Bett war 1,55 x 2,00 Meter groß und erstaunlicherweise sehr gemütlich. Uns war bei der Buchung wichtig, ein festes Bett zu haben und nicht jeden Abend irgendwas im RV zum Bett umbauen zu müssen. So konnten wir tagsüber den Pröll einfach auf dem Bett lassen und gut war.

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Und zum Schluß noch das Wichtigste… die Toilette:

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So, frisch gestärkt und nach einem Toilettengang geht es dann mal los auf das Tagesprogramm. Erstes Ziel war die US Airforce Academy im Norden von Colorado Springs. Diese wird hier als größte Sehenswürdigkeit angepriesen. Naja, es ist schon interessant, man hat es mal gesehen… sooo aufregend war es aber nun auch nicht. Beeindruckend ist wohl die Kirche der Academy, welche man vom Visitor-Center aus über einen kleinen Trail erreicht (etwa 1000 Meter).

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Weiter kann man sich auf dem Gelände noch das Baseball-Stadion ansehen, diverse Ausstellungen und Denkmäler.

Wir sind dann noch in den Garden of Gods gefahren. Einem kleinen aber feinen Park mit roten Felsen:

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Dann ging es erst mal in ein Outback-Steakhaus… uns war nach Fleisch. Wie immer waren wir nach dem Besuch dort satt und zufrieden und machten uns auf den Weg zurück zu unserem Campground, wo inzwischen neue Nachbarn angekommen waren:

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Wir haben dann noch einen gemütlichen Abend gemacht und sind dann früh in die Falle gegangen, da am nächsten Tag eine ziemlich lange Etappe vor uns lag. Die Nacht war dann auch bedeutend ruhiger, da ja diesmal die Klimaanlage aus war und die Heizung selber nicht sehr laut ist.

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Fahrt von Colorado Springs nach Durango

Nach einer ruhigen Nacht, mit ohne lauter Klimaanlage sind wir völlig entspannt aufgewacht. Nun gut, Frau Jansen etwas später, aber das sollte sich in dem Urlaub so durchziehen, quasi ein Running Gag. Herr Jansen fällt früh aus dem Bett, geht duschen, macht Frühstück und dann bequemt sich eine Frau Jansen aus dem Bettchen… egal, das ist Urlaub, so muss das sein.

Bei einer ersten morgendlichen Zigarette draußen festgestellt, der Schnee ist weg, der Himmel blau – prima – so muss das sein. Also erst mal lecker Frühstück bevor es auf eine lange Etappe geht.

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Bevor es aber los gehen kann mussten noch ein paar Dinge erledigt werden. Erstmal den Abwassertank leeren, zum ersten mal. Also den Schlauch am RV angeschlossen, dann den Schwarzwassertank leeren und anschließend den Grauwassertank. Anschließend noch am Waschbecken ein wenig das Wasser laufen lassen, damit der Schlauch durchgespült wird. Diesen Tipp haben wir in einem Campingforum gefunden und der war nicht schlecht. Wenn man nun den Schlauch wieder abnimmt ist er relativ sauber. Trotzdem, ohne dicke Handschuhe möchte ich das nicht machen wollen.

Nun mussten wir noch den Gastank auffüllen… die erste Nacht mit Klimaanlage und Heizung hat den Tank bis auf einen Viertel leer gezogen. Das Tanken von Propangas darf man nicht selber machen, sondern wird von geschulten Leuten auf dem Campgrounds durchgeführt. Als ich ihm dabei zusah wusste ich auch warum… zig Ventile, Hebel und sonst was… ne, das muss ich nicht selber machen. Für das Tanken dann noch 12$ bezahlt und weiter zur Frischwassertankstelle auf dem Campground. Da nun kein Frost mehr angesagt war haben wir den Wassertank am RV gefüllt. Somit hatten wir nun auch unterwegs Wasser für die Toilette, zum Hände waschen oder zum Spülen von unseren Kaffeetassen.

Melanie ist dann noch kurz in das Office des Campgrounds gegangen, zum auschecken… und wurde da verwundert angesehen. Das ist überhaupt nicht üblich, man fährt einfach weg und gut ist. Hm, wieder was gelernt. Und tanken mussten wir auch noch, bevor es auf die Reise ging, auch das sollte in den nächsten Tagen ein Running Gag werden, bei 35 Liter auf 100 Kilometer auch kein Wunder.

Nun ging es aber auf die Interstate 25, erst mal Richtung Süden, immer am Rande der Rocky Mountains entlang.

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In Walsenburg verließen wir dann die Interstate und bogen ab auf den Highway 160, westwärts. Hier machten wir dann auch unsere erste Pause, Stromaggregat an und erst mal einen leckeren Kaffee – das ist schon eine feine Sache. Walsenburg selber ist ein nettes Örtchen, welches sich selber als das „Tor zum Westen“ bezeichnet.

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Nun ging es richtig rein in die Rocky Mountains. Immer wieder kamen kleinere Orte, manche nett und hübsch, andere weniger nett. Aber was zum knipsen haben wir immer gefunden, wie diese nette Kirche in Alamosa.

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Hinter Alamosa beginnt dann irgendwann der Wolf Creeg Pass, welcher sich bis auf 3305 Höhenmetern durch die Rockys schlängelt. Hier hatten wir dann auch endlich wieder Schnee, zusammen mit einem Skigebiet:

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Hier noch ein Foto vom GPS-Programm am Handy, als Beweis für die Höhe:

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Auf der Abfahrt vom Pass kamen wir dann an diesem schönen Aussichtspunkt vorbei, wo man einen wunderbaren Blick auf das Tal und auf Pagosa Springs hatte.

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Ebenfalls an der Passstraße liegt der Treasure Fall – herrlich:

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Gegen Abend sind wir dann in Durango angekommen. Unseren KOA-Campground hier hatten wir vorgebucht, da wir auch Fahrkarten für die Durango-Silverton-Eisenbahn gebucht hatten. Der Campground war ein wenig hübscher, wie der in Colorado Springs. Vor allem war das Office besetzt als wir ankamen und somit kamen wir zum ersten mal in den Genuss zu unserem Stellplatz „geleitet“ zu werden. Ein Mitarbeiter des Campgrounds fährt mit einem Golf-Caddy vor einem her und zeigt einem den Weg. Das haben wir dann auf den größeren Campgrounds noch mehrfach erlebt.

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Zum Abendessen gab es heute dann mal Burger aus der Mikrowelle, welche sogar ganz gut schmeckten. Nach dem langen Tag auf der Straße hatten wir einfach keine Lust mehr noch ein Restaurant zu suchen.

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Zugfahrt Durango – Silverton und zurück

Heute ging früh der Wecker… um 6:15 Uhr war bereit die Nacht zu Ende. Um 8:30 sollte unsere Zug nach Silverton fahren und gestern Abend hatten wir noch entdeckt, dass Thomas vergessen hatte die Fahrkarten zu drucken. Also mussten wir noch zum Ticketschalter und hoffen, dass das vor Ort noch möglich war. Also um sieben Uhr das RV fertig gemacht und ab in die Innenstadt von Durango wo auch der Bahnhof der historischen Eisenbahnstrecke liegt. Ein Parkplatz war auch hier mit dem großen RV kein Problem.

Am Bahnhof angekommen war es noch schön leer und das Ausdrucken der Tickets überhaupt kein Problem, da wir die Reservierungsbestätigung ja auf dem Handy dabei hatten.

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Es war aber eine gute Entscheidung, das wir so früh zum Bahnhof gefahren sind, eine halbe Stunde später war es proppenvoll. Dies war die erste Fahrt der Saison 2013 und entsprechend war der Zug bis auf den letzten Platz gefüllt. Um 8 Uhr begann dann das Boarding für den Zug und wir enterten unseren reservierten Platz im „Prospector“-Wagon. Schön, so mit zwei gemütlichen Stühlen, einem Tischchen, direkt am Fenster… wunderbar.

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An der Decke des Wagons konnte man schon die komplette Fahrtstrecke ablesen, da diese dort aufgemalt war. Im Preis enthalten waren übrigens alle Getränke an Bord und ein kleiner Snack, welche uns von der Begleiterin zusammen mit vielen Geschichten über die Bahnstrecke serviert wurden. So war die Fahrt über 3,5 Stunden pro Strecke recht kurzweilig.

Die erste Stunde fährt der Zug entlang des Animas Rivers nordwärts durch das Tal von Durango, bevor es nach einem ersten Wasserstopp für die Dampflok (es folgten noch zwei weitere), in den San Juan National Forest. Ab diesem Moment haben wir kaum noch auf unseren Plätzen gesessen sondern lieber draußen auf der Plattform zwischen den Wagons gestanden und die sagenhafte Landschaft bewundert.

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Die Strecke führte immer weite am Animas River entlang und zusammen mit der tollen Bergkulisse und ergaben sich noch weitere 2-3 Fotomotive:

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Naja, ehrlich gesagt haben wir mehrere hundert Fotos an dem Tag gemacht und die meisten davon sind wunderschön geworden. Einige werden in Zukunft unsere Bilderrahmen füllen.

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Nach dreieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir dann das Ziel der Reise, die kleine Stadt Silverton in den Rocky Mountains. Hm, das ist ein altes, kleines Städtchen mit schmucken alten Häusern, die aber mit dem Stopp des Silberabbaus wohl ihre besten Zeiten hinter sich hat.

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Das Ereignis des Tages ist halt die Ankunft des Zuges aus Durango, welcher dann für ein bis anderthalb Stunden einen Haufen Touristen über die Stadt auskippt. Diese haben dann zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten für den üblichen Touri-Nippes und ein paar Restaurants wo man sich für die Rückfahrt stärken kann. Letztere haben wir gemieden und sind lieber durch das kleine Örtchen gelaufen, wo man an manchen Stellen das Gefühl hatte, das ist alles nur Kulisse und wird abends wieder abgebaut.

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An den Touri-Andenkenläden sind wir natürlich nicht unfallfrei vorbei gekommen. Das obligatorische T-Shirt und der Magnet für den Kühlschrank mussten einfach sein.

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Nach etwa einer Stunde wurde dann der Zug, nachdem er gedreht wurde, wieder im „Bahnhof“ bereit gestellt. Naja, der Bahnhof sind einfach die Schienen in der Straße, welche in den Ort hinein führen.

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Die wiederum 3,5-stündige Fahrt zurück nach Durango haben wir dann einfach faul auf unseren Plätzen genossen. Die Sonne war eh fast hinter den Wolken verschwunden, so dass die Bilder von der Hinfahrt nicht mehr zu toppen waren. Wer es etwas kürzer mag, kann die Rückfahrt dann auch mit dem Reisebus buchen, welcher die Strecke von Silverton nach Durango in gut einer Stunde schafft.

Für uns war der Tag einer der Highlights unseres Urlaubs und wir können jedem, der mal in die Ecke kommt, diese Fahrt nur empfehlen.

In Durango sind wir dann wieder zu unserem Campground gefahren und haben noch schnell was zu Essen gemacht. Ein Blick in die Wetterberichte für die nächsten Tage an unserer geplanten Route ernüchterte uns dann aber ein wenig. Regen, Regen, Regen… Eigentlich wollten wir am nächsten Tag Richtung Grand Canyon fahren, aber da waren die Vorhersagen gruselig. Im Monument Valley sah es nicht ganz so düster aus und das lag eh auf dem Weg. Also, für den nächsten Tag das Monument Valley geplant.

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Fahrt von Durango zum Monument Valley

Nach einer ruhigen Nacht in Durango und einem ausgiebigen Frühstück ging es dann raus aus den Rocky Mountains und Colorado, Richtung Osten nach Utah zum Monument Valley. Das Wetter war bei unserer Abfahrt so „naja“, da hatten wir am vorherigen Tag mit dem schönen Wetter bei der Zugfahrt nach Silverton wohl richtig Glück gehabt.

Der erste Teil der Tour führte uns dann noch durch die schöne Landschaft der Rockys.

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Einen Stopp haben wir an den „Four Corners eingelegt. Dies ist der einzige Punkt in den USA wo vier Bundesstaaten aufeinander treffen – Utah, Colorado, New Mexico und Arizona. Empfangen wurde man von einem Kassenhaus auf der Straße wo man einen kleinen Betrag für das befahren des Areals an die Navajo-Indianer entrichten muss, denen das ganze da gehört. Natürlich konnte man in den Pavillons rund um den Four-Corners-Point auch reichlich Indianerschmuck und -gedöns kaufen, was wir natürlich auch gemacht haben. Schmuck für Melli und als Urlaubsmitbringsel für unsere Katzenhüterin.

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An dem Four-Corners-Point selber kann man mit 4 Schritten direkt die 4 Bundesstaaten „bereisen“.

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Weiter ging es Richtung Osten über die Straßen von Utah.

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Immer weiter, bis dann die Kulisse des Monument Valleys sichtbar wurde, diesen Anblick kennt wohl jeder Besucher, der mal im Valley war:

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Wie toll mag dieser Anblick wohl bei Sonnenschein aussehen… aber lassen wir das.

Als Campground hatten wir uns vor dem Urlaub bereits den Goulding Trading Post raus gesucht. Dieser liegt eingebettet zwischen den roten Felsen am Monument Valley und bietet eine passende Atmosphäre. Wir hatten auch das Glück noch einen Stellplatz für unser 30er-RV zu bekommen, am späteren Nachmittag/Abend war der Campground rappelvoll.

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Das Wetter war zwar recht durchwachsen aber wenigstens angenehm warm, so das wir zum ersten mal in diesem Urlaub den Grill an werfen konnten *hmnjam*

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Wir haben an diesem Abend noch lange draußen gesessen und uns das Treiben auf dem Campground angesehen. Auf den vorherigen Plätzen unserer Tour war es ja eher ruhig und wenig los, hier aber war richtig Betrieb.

Für den nächsten Tag planten wir dann den Besuch des Valleys und anschließend die Weiterfahrt zum Grand Canyon. Die Wettervorhersagen standen aber weiter auf Regen, so das wir anfingen die weitere Tour über Moab und Grand Junction ernsthaft in Frage zu stellen.

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Monument Valley und Fahrt zum Grand Canyon

Geplant war für diesen Tag, der Besuch des Monument Valley. Dieses kann man mit dem eigenen PKW durchfahren, nicht aber mit dem Wohnmobil. So wollten wir eigentlich eine Jeep-Tour buchen und uns von einem Indianer durch das Valley fahren lassen. Nur, es regnete teilweise in Strömen. Also verzichteten wir auf die Tour und fuhren nur für ein paar Fotos zum Visitor-Center, von wo man einen schönen Blick auf das Valley hat.

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Hm, wie schön das nur bei Sonnenschein gewesen wäre… naja, so haben wir einen Grund nächstes Jahr nochmal hier hier zu kommen.

Also machten wir uns auf den Weg zum Grand Canyon. Aber auch dort verhießen die Wetteraussichten nix gutes. Das galt übrigens für den kompletten weiteren Verlauf unserer geplanten Route.

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Irgendwo im Nirgendwo standen an der Straße dann noch diese beiden Steinsäulen. Auf dem Parkplatz hatten die einheimischen Indianer direkt auch eine Shopping-Mall aufgebaut.

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Am Grand Canyon angekommen erwartete uns wieder mal Regen.

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So, von diesem Wetter hatten wir jetzt genug. Wie schon geschrieben, es sollte auf unserer Route so weiter gehen und überall und ständig regnen. Aber, wozu haben wir eigentlich ein Wohnmobil und damit die größte Flexibilität, welche man sich wünschen kann? Also am Abend, nach einen tollen Essen im Steakhaus, das Notebook und die iPads angeworfen und neu geplant. Grundlage war die Wetter-App, schauen wo ist das Wetter schön. Diese Schlechtwetterfront hing komplett über Utah und weiter im Norden. Also, auf nach Süden! Nach ein wenig Planung, Strecken rechnen, Sightseeing planen stand dann die neue Route.

Wir entschlossen am nächsten Tag über Phoenix nach Tucson zu fahren, in New Mexico. Von dort sollte es dann über Tombstone, Alamogordo, Roswell und Santa Fe weiter gehen, bevor wir und wieder auf den Weg nach Denver machen müssen.

Also, ab in die Falle, denn der nächste Tag sollte ein langer Tag auf den Interstates werden.

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Grand Canyon nach Tucson – der Sonne entgegen!

Heute sollte also die Flucht vor dem Regen beginnen. Ein erster morgendlicher Blick aus dem Fenster bekräftigte uns noch in unserer Entscheidung. Regen, Regen und noch ein wenig Regen. Ne, Freunde, das macht keinen Spaß, also auf Richtung Süden.

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Leider sah es nach dem Duschen im RV fast genau so aus… das Duschwasser verteilte sich wunderbar im Innenraum unseres Campers. Nach dem wir alles trocken gelegt hatten, versuchten wir die Ursache zu beheben. Klar war, der Abfluss der Dusche war defekt. Vermutlich hatte sich der Schlauch gelöst. Nur leider bekamen wir die Wartungsklappen mit unserem Werkzeug nicht geöffnet. Also blieb uns nichts anderes über, als von unterwegs die Hotline von Cruise America anzurufen.

Los ging es aber erst mal, bei schlechtem Wetter, Richtung Süden – weg vom Grand Canyon.

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Melli erreichte dann die Hotline von Cruise America. Dort empfahl man uns, die Wartungsklappe zu öffnen und den Schlauch wieder festzuschrauben. Witzig. Nachdem Sie dann erklärt hatte, dass wir das schon versucht hatten, einigten wir uns darauf in Phoenix kurz bei Cruise America zu halten und das dort reparieren zu lassen.

Wenigstens wurde das Wetter im ansehnlicher unterwegs, so dass auch unsere Laune spürbar besser wurde.

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Bei Cruise America in Phoenix angekommen stellten wir dann fest, dass dies der Hauptsitz des RV-Verleihers ist. Wir haben noch nie so viele RVs auf einem Platz gesehen wie auf deren Firmengelände.

Die Reparatur dort war übrigens schnell und formlos erledigt, dafür noch mal ein dickes Dankeschön nach Phoenix. In der Wartezeit haben wir noch einen netten Plausch mit der Dame von Cruise America geführt, welche aus Deutschland stammte und uns noch ein paar sehr gute Tipps für die Route gegeben hat, inkl. eines AAA-Reiseführers für New Mexico.

Nach einer einstündigen Pause in Phoenix ging es dann weiter nach Tucson. Das Wetter war inzwischen ein Traum!

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Interessant ist es übrigens, wenn man schon stolze 120 km/h mit dem Wohnmobil fährt und man dann noch von einem Truck überholt wird. Die Winde machen dabei ganz lustige Dinge mit dem „kleinen“ Wohnmobil.

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Nach 600 Kilometern waren wir dann in Tucson angekommen. Völlig K.O. aber zufrieden mit dem schönen Wetter machten wir natürlich noch schnell den Grill an.

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Vorweg: Wir haben die Neuplanung nicht bereut. Das Wetter belohnte uns in den nächsten Tagen meistens mit schönerem Wetter und zu sehen gab es auch mehr als genug.

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Tucson Pima Air and Space Museum

Der Tag sollte heute komplett im Zeichen der Luftfahrt stehen. Schließlich gibt es hier in Tucson das größte Luftfahrtmuseum der USA – da wollen wir hin!

Nach einem ausgiebigem Frühstück bei schönstem Sonnenschein hieß es erst mal Abwasser ablassen. Kurz den dicken, blauen Schlauch angeschlossen und ab damit…

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Dann ging es rüber zum PIMA Air and Space Museum – ein Paradies für Freunde von alten Flugzeugen:

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Wir lassen nun einfach mal die Bilder sprechen, einfach nur toll was da so rum steht:

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Wer noch mehr Bilder sehen möchte, im DUS-Spotter-Forum gibt es noch viel mehr zu sehen.

Nach einem tollen Tag ging es dann wieder zum Campground. Der Platz vom Vorabend war zwar riesig aber auch recht steril, daher hatten wir uns für die folgende Nacht einen anderen ausgesucht. Südwestlich von Tucson gibt es einen netten Campground namens „Desert View“ – und dieser war schon eher nach unserem Geschmack. Das Office war nicht mehr besetzt als wir ankamen, also Self-Checkin und das Geld einfach in einem Briefumschlag einwerfen… praktisch.

Der Stellplatz war dann auch wirklich sehr schön:

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Auf dem Campground gab es dann noch einen kleinen Hügel, von wo man wunderbar den Sonnenuntergang genießen konnte:

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Fahrt von Tucson nach Tombstone – der Wilde Westen

An diesem Tage verlassen wir Tucson und weiter geht es nach Tombstone. Als Weg wählten wir die Strecke über Sonoja, somit die landschaftlich reizvollere Strecke durch den Süden – fast an der mexikanischen Grenze entlang. Das merkt man dort fast überall, da einem ständig Fahrzeuge der Grenzkontrolle begegnen oder Kontrollpunkte auf den Straßen sind.

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In der Ecke gibt es sehr viel landwirtschaftliche Betriebe und somit auch immer wieder die Möglichkeit für schöne Fotos. Diese kleine Scheune hat mir ganz besonders gefallen:

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So kamen wir dann also nach Tombstone, der Heimat von Wyatt Earp. Einen Campground haben wir mitten im Ort schnell gefunden, nur 2 Minuten Fußweg von der Westerntown entfernt.

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Kurz etwas frisch gemacht und dann ging es auch schon in die Stadt. Hm… eine alte Westernstadt ist doch nachgebaut, Touriläden ohne Ende in dem man in China hergestellten Indianerschmuck kaufen kann und natürlich findet alle zwei Stunden die berühmte Schießerei statt.

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Fazit: Wenn man mal in der Gegend ist, kann man sich das mal einen halben Tag lang anschauen – das reicht dann aber auch.

Abends waren wir dann noch lecker Steak essen, denn Restaurants gab es einige in dem Ort.

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Fahrt von Tombstone nach Alamogordo

Byebye Tombstone – auf geht es nach Alamogordo in New Mexico. Fast 600 Kilometer auf der Straße – da blieb nicht so viel Zeit für Besichtigungen unterwegs – also auch nur wenig zu berichten.

Direkt am Ortsausgang sind wir dann in die erste Grenzkontrolle gekommen. Läuft aber recht stressfrei ab, kurz die Pässe zeigen und ein kurzer Blick in das Wohnmobil, schon ist man wieder unterwegs.

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Weiter ging es Richtung Osten… bei sehr wechselhaftem Wetter. Von strahlend blauem Himmel bis zu Unwetter artigen Regenfällen hatten wir an dem Tag alles dabei.

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Unterwegs konnten wir dann auch einige kleinere Windhosen beobachten:

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Am späten Nachmittag kamen wir dann in Alamogordo an… eine wie wir fanden fürchterliche Stadt. Aber sie sollte ja nur als Zwischenstopp dienen und mit der White Sands Wüste vor der Türe gab es auch am nächsten Tag noch was nettes zum ansehen.

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Alamogordo – White Sands Wüste und Fahrt nach Roswell

Bei schönem Wetter ging es los zu unser ersten Ziel an dem Tag, die White Sands Wüste am Rand von Alamogordo. Ein Ausflug, der sich sehr gelohnt hat. Wenn man in der Ecke ist, sollte man sich diesen weißen Sand unbedingt mal anschauen.

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Freunde, das ist ein wunderbares Plätzchen auf unserer Erde…

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Wir trauten uns erst nicht, diese Sanddünen zu betreten – Umweltschutz usw. im Kopf. Als wir dann aber die Amis sahen, wie diese die Dünen zum Downhill-Sport nutzten, kletterten wir auch da rum:

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Die Eindrücke in dieser Wüste sind schon toll und es bieten sich zahlreiche tolle Fotomotive:

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Schweren Herzens machten wir uns dann auf den Weg, wir mussten ja weiter. Ziel war Roswell, also der Ort wo in den 40er Jahren ja angeblich das UFO gelandet sein soll. Der Weg da hin ließ schon vermuten, das der Ort irgendwo im Nirgendwo liegt:

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Zum Abend noch lecker den Grill angeworfen und den Himmel beobachtet… aber keine UFOs gesehen.

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Roswell – Santa Fe

Das war unsere Nacht in Roswell. Entgegen unserer Vermutungen und Befürchtungen klopften in der Nacht keine Aliens an. Auch wurden wir nicht durch landende UFOs geweckt. Also, alles gut und wir sind weder entführt noch verschollen.

Der Tag begann aber trotzdem erst mal aufregend, mit einer brennenden Steckdose und dem sanften Klang des Feuermelders!

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Hm, muss ich nicht öfters haben.

Roswell… nun ja, welch ein Ort. Im Laufe des Vormittages haben wir uns unsere eigenen UFO-Theorien gebildet.

1. Wenn wir da wohnen würden, würden wir auch UFOs sehen!

2. Irgendein Einwohner hat sich mal Gedanken gemacht, wie man es wohl schaffen könnte das Touristen in diese Stadt kommen und hat die Geschichte mit den UFOs erfunden

Anders ist das Alles nicht zu erklären. *grins*

Natürlich haben wir dann das örtliche UFO-Museum besucht:

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In dem Museum wurde man wissenschaftlich fundiert und sachlich über die Existenz von kleinen grünen Männchen aufgeklärt *hüstel*:

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Den Besuch der örtlichen Merchandising Niederlassungen der Außerirdischen haben wir uns dann aber verkniffen:

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Nach so viel geballter wissenschaftlicher Aufklärung entschlossen wir uns Roswell den Rücken zu kehren und uns auf den Weg nach Santa Fe zu machen. Es folgte dann die wohl ödeste Straße, welche wir in unseren USA-Urlauben gefahren sind. 200 Kilometer geradeaus, kein Busch, kein Baum… einfach nix! Dies bekräftigte unsere UFO-Theorie Nummer 1!

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Achso, am Ende der 200 Kilometer erwartete uns eine Metropole mit einer Tankstelle (zum Glück) und einem der führenden Hotels:

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Danach ging es wieder 50 Kilometer durchs Nichts bevor wir dann in die bergige Landschaft um Santa Fe kamen.

Santa Fe selber entschädigte dann aber für die öde Fahrerei des Tages. Nachdem wir uns einen Campground gesucht hatten ging es noch in die historische Altstadt. Dort einen Parkplatz für das RV zu finden war ein wenig abenteuerlich aber es ging dann doch. In der Altstadt findet man dann die Kathedrale von Santa Fe:

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Auch sonst ist es sehr nett dort. Viele, schöne alte Gebäude, wunderbare Geschäfte, viele Künstlergalerien und nettes Kaffees und Restaurants.

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Abends ging es dann noch ins örtliche Outback – Steak essen.

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Santa Fe nach Raton

So langsam geht es wieder Richtung Norden. Santa Fe haben wir verlassen und wir machten uns auf den Weg Richtung Denver, welches wir aber erst einen Tag später erreichen werden. Unser Ziel des Tages war Raton, am südlichen Zipfel der Rocky Mountains, wo es auf dem Pass einen schönen Campground geben sollte.

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Auf dem Weg verließen wir immer mal die Interstate und fuhren ein wenig auf den Highways durch das Hinterland, wo es die ein oder andere schöne Landschaft zu sehen gab. An diesem Tag war mal wieder der Weg das Ziel.

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In Fort Union machten wir dann eine Pause. Dies ist ein altes Fort, wo die Siedlertracks in den späten 1800er Jahren Richtung Westen Schutz finden konnten.

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Unterwegs sahen wir dann diese Bisons… unsere Ersten überhaupt in den USA, welche nicht in einem Zoo lebten.

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Nachmittags erreichten wir dann den Raton-Pass, wo wir dann auch wirklich diesen tollen Campground fanden. Da dieser so gut wie leer war durften wir unser RV vorwärts einstellen, so das wir vorne heraus diese herrliche Aussicht genießen konnten:

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Auch hier gab es wieder die Warnung, dass der Campingplatz in Berglöwen und Bärengebiet liegen würde. Blablabla… wir haben wieder mal weder das Eine noch das Andere Tier zu sehen bekommen. OK, immerhin gab es Kolibris in rauen Mengen auf dem Campground, man freut sich ja schon über Kleinigkeiten.

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Fahrt von Raton nach Denver

Unser letzter kompletter Tag im Wohnmobil. Unser Ziel an dem Tag war Denver, wo wir unsere Rundreise beenden sollten. Unterwegs wurde das Wetter immer schlechter, es war ein klein wenig windig *hüstel*.

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Auf unserem letzten Campground wurde erst mal lecker zu Abend gegessen. Selber kochen wollten wir nicht mehr, also sind wir kurz nach Pizza Hut gefahren… es ist übrigens eine doofe Idee dort eine große Pizza zu kaufen.

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Nach dem Essen ging es dann ans aussortieren. Was nehmen wir mit und packen es in die Koffer und was werfen wir weg. Eigentlich ist es schade, fast neue Bettwäsche, Toaster, Kaffeemaschine… alles ging in den Müll. Nur bei Cruise America wollen die das nicht und mitnehmen geht, alleine wegen dem Gewicht, einfach nicht. Der Campground Mitarbeiter, der uns am Mülleimer beobachtete erzählte dann, dass viele Europäer sogar Fahrräder kaufen und die nach 2 oder 3 Wochen einfach weg werfen. Da müsste es eine Möglichkeit geben, wo man solche Sachen abgeben kann damit die nächsten Touris was davon haben.

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